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Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 3/2010

01.08.2010 | Schwerpunkt

Medikamentenkonsum bei Studierenden

verfasst von: Dr. K. Lohmann, B. Gusy, J. Drewes

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 3/2010

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Zusammenfassung

Hintergrund

Zum Medikamentenkonsum Studierender wurden in Deutschland bislang nur wenige Studien durchgeführt.

Methoden

Im Rahmen einer Befragung zu ihren Studienbedingungen, ihrem Gesundheitszustand und -verhalten (u. a. Medikamentenkonsum) wurden 850 Studierende einer Berliner Universität befragt.

Ergebnisse

Von den Studierenden haben 66,6% in den letzten 30 Tagen Medikamente eingenommen. Schmerzmittel werden mit Abstand am meisten konsumiert (62%), von Frauen deutlich häufiger als von Männern. Eine riskante Schmerzmittelanwendung (10 Tage im Monat und mehr) berichten 11% der Frauen und 4,5% der Männer. Schlaf- und Beruhigungsmittel sind die zweitwichtigste Substanzgruppe, die von 13% der Studierenden eingenommen werden. Die Medikamentanwendung korreliert signifikant aber gering mit verschiedenen Gesundheitsindikatoren sowie wahrgenommenen Studienbedingungen.

Schlussfolgerung

Die Prävalenzen und Anwendungsfrequenzen von Schmerzmitteln belegen die Wichtigkeit des Themas.
Fußnoten
1
Der Anteil derjenigen, die verordnete Medikamente einnehmen wird überschätzt um die Quote Studierender, die mehr als ein Medikament einnehmen, von denen nicht alle verordnet waren.
 
2
Konsum von Medikamenten aus mindestens 2 Substanzgruppen.
 
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Metadaten
Titel
Medikamentenkonsum bei Studierenden
verfasst von
Dr. K. Lohmann
B. Gusy
J. Drewes
Publikationsdatum
01.08.2010
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 3/2010
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-010-0232-7

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