Erschienen in:
21.06.2016 | Nahrungsmittelallergien | Leitthema
Allergenspezifische Immuntherapie von Nahrungsmittelallergien im Kindesalter. Aktueller Stand und Perspektiven
verfasst von:
Valérie Trendelenburg, PD Dr. med. Katharina Blümchen
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Seit mehreren Jahren wird zunehmend an kausalen Therapiemöglichkeiten für Nahrungsmittelallergien geforscht, besonderer Fokus lag dabei auf der oralen Immuntherapie (OIT) bei Hühnerei-, Kuhmilch- und Erdnussallergie im Kindesalter. Die Möglichkeit einer Desensibilisierung oder Steigerung der Reaktionsschwelle unter OIT konnte bislang in mehreren Studien gezeigt werden. Jedoch waren auch schwere Nebenwirkungen unter dieser Behandlungsmethode keine Seltenheit. Ob die OIT zu einer andauernden, „robusten“ Toleranzentwicklung bei den Patienten führen kann, ist noch nicht ausreichend untersucht. Neben der OIT wurden auch vereinzelt Studien zur sublingualen (SLIT) und epikutanen Immuntherapie (EPIT) durchgeführt, mit dem Ziel, ein verbessertes Nebenwirkungsprofil zu erreichen. Auch eine Kombination aus SLIT und OIT oder eine parallele Behandlung mit Anti-IgE oder Probiotika wurden in ersten Pilotstudien untersucht. Weitere placebokontrollierte Studien mit größerem Patientenkollektiv sind allerdings nötig, um standardisierte Protokolle entwickeln zu können, bevor die Immuntherapie in Zukunft als Behandlungskonzept bei Nahrungsmittelallergien im Kindesalter auch außerhalb der klinischen Forschung zum Einsatz kommen kann.