Erschienen in:
01.12.2007 | Shuntchirurgie
Nephrogene systemische Fibrose (NSF) nach Applikation gadoliniumhaltiger Kontrastmittel bei Shuntpatienten
Fallbericht und Literaturübersicht
verfasst von:
S.O. Grebe, Prof. Dr. P. Haage
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 6/2007
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Zusammenfassung
Bei der nephrogenen systemischen Fibrose (NSF) handelt es sich um eine sehr seltene, sklerodermieartige Systemerkrankung bei niereninsuffizienten Patienten, die möglicherweise durch gadoliniumhaltige Kontrastmittel ausgelöst wird. Üblicherweise tritt sie spätestens 3 Monate nach der Applikation auf. Zeitintervalle von mehr als 3 Monaten sind extrem selten und deuten auf die Notwendigkeit bestimmter Kofaktoren in der Pathogenese hin.
Wir präsentieren daher den Fall einer 52-jährigen Patientin mit terminaler Niereninsuffizienz seit 25 Jahren, die mehr als 4 Jahre nach Gabe eines gadoliniumhaltigen Kontrastmittels eine NSF entwickelt hat. Anamnestisch auffällig waren bei ihr zudem eine fortgeschrittene Vasosklerose auf dem Boden eines sekundären Hyperparathyreoidismus (HPT) und eines chronisch entzündlichen Geschehens.
Dieser Fall lässt vermuten, dass die Gabe gadoliniumhaltiger Kontrastmittel nicht allein für das Auftreten einer NSF verantwortlich ist. Kofaktoren wie eine akzelerierte Atherosklerose im Rahmen von chronischer Inflammation und sekundärem HPT scheinen eine entscheidende Rolle zu spielen.