Erschienen in:
17.05.2022 | Pflege | SCHWERPUNKT: MIGRATION
Mütterliche Versorgung – primär – außerfamiliär?
Ein blinder Fleck in unserer Theorie und Praxis
verfasst von:
Dr. med. Theo von der Marwitz, Dipl.-Psych. Francilene Oliveira-Kämmerling
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Unter den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bedingungen wurde und wird die mütterliche/elterliche Versorgung von Kindern häufig an andere Personen delegiert, meist Frauen, inner- oder außerfamiliär. Die vorliegende Arbeit zeichnet dies an verschiedenen historischen und aktuellen Beispielen nach und fragt, warum diese Realität in der psychoanalytischen Theoriebildung von Anfang an nur wenig Beachtung gefunden hat. Transnationale Migrationsbewegungen sind oft mit einschneidenden Trennungserfahrungen für die Familienmitglieder verbunden, oftmals über viele Jahre hinweg. Auch angesichts der zunehmenden Zahl von meist weiblichen Care-Arbeitenden in diesen Bewegungen ist diese Frage heute sowohl in den Herkunfts- als auch in den Zielländern von großer Bedeutung. Eine neue Anerkennung der Komplexitäten der daraus resultierenden Bindungen wird diskutiert.