Erschienen in:
01.02.2008 | Originalien
Prähospitale Versorgung des akuten Koronarsyndroms durch Anästhesisten
Prospektiver Vergleich mit dem Versorgungsstandard durch Kardiologen
verfasst von:
Dr. J. Breckwoldt, D. Müller, M. Overbeck, R. Stern, L. Schnitzer, H.R. Arntz
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 2/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die prähospitale Versorgung des akuten Koronarsyndroms (ACS) durch Anästhesisten und Kardiologen wird verglichen.
Methoden
An einem interdisziplinären Notarztstützpunkt wurden die Krankheitsverläufe von 599 Patienten mit vermutetem ACS prospektiv verfolgt. Die prähospitale Versorgung wurde der Nachbefundung des prähospitalen EKG und dem weiteren Krankheitsverlauf gegenübergestellt.
Ergebnisse
Im Fall eines „ST-Strecken-Hebungs-Infarkts“ (STEMI) stellten Anästhesisten in 84% ihrer Fälle die korrekte prähospitale Diagnose, Kardiologen in 94% (p=0,048). Falsch-positive Befunde ergaben sich bei Anästhesisten in 11% vs. 5% bei Kardiologen (p=0,31). Anästhesisten begleiteten 100% der Patienten mit instabiler Angina pectoris vs. 94% bei den Kardiologen (p=0,06). Schmerzfreiheit erreichten 82% der Patienten bei Anästhesisten vs. 73% bei Kardiologen (p=0,01). Die Mortalität bei Entlassung war für beide Patientengruppen identisch (8,2%).
Schlussfolgerung
An einem interdisziplinären Notarztstützpunkt weisen Kardiologen eine höhere prähospitale Diagnosesicherheit auf, während Anästhesisten höhere therapeutische Vorsicht zeigen. Die Patientenmortalität bleibt unbeeinflusst.