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Erschienen in: Die Psychotherapie 1/2023

Open Access 15.11.2022 | Psychotherapie | Originalien

Der Frontarzt Ernst Jolowicz (1882–1958) über die Kriegsneurosen im Ersten Weltkrieg

verfasst von: Georg Bornemann, Holger Steinberg

Erschienen in: Die Psychotherapie | Ausgabe 1/2023

Zusammenfassung

Hintergrund und Fragestellung

Der deutsch-jüdische Nervenarzt Ernst Jolowicz (1882–1958) wirkte während des Ersten Weltkrieges als Militärarzt an der West- und Ostfront. Die vorliegende Studie untersucht erstmals seine in dieser Zeit entstandenen Arbeiten über Kriegsneurosen.

Material und Methoden

Die Primärquellen des Autors werden analysiert und unter Zuhilfenahme einschlägiger Fachliteratur vor dem Hintergrund damaliger nervenärztlicher sowie militärmedizinischer Entwicklungen verortet.

Ergebnisse und Diskussion

Die Studie erweitert das bisher von der Medizinhistorie gezeichnete Bild der Nervenärzte des Ersten Weltkrieges um eine originäre Facette: In seinen Aufsätzen postulierte Jolowicz, dass grundsätzlich jeder – und nicht etwa nur Menschen mit „minderwertigen Anlagen“ – eine psychische Erkrankung entwickeln könne. Damit widersprach er der damals üblichen sozialdarwinistischen Auffassung über die Entstehung von Kriegsneurosen. Bemerkenswert ist darüber hinaus seine statistische Arbeit zu über 5000 Fällen kriegsneurotischer Soldaten, welche als früher Versuch empirischer Forschung gelten kann.
Hinweise
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Der Nervenarzt Ernst Jolowicz wirkte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Publikationen, die er unter anderem als Frontarzt verfasste, sind authentische Beispiele für psychotherapeutische Entwicklungen während des Ersten Weltkrieges. Die vorliegende Studie möchte nun erstmals die Veröffentlichungen Jolowicz’, welche die Kriegsneurosen betreffen, analysieren, seine Positionen in der zwischen den Nervenärzten damals lebhaft geführten Diskussion über die sogenannten Kriegszitterer verorten und möglicherweise originäre Ansätze herausarbeiten.
Ernst Jolowicz’ Name sowie seine beachtliche neurologisch-psychiatrische Forschung gerieten nach seinem Ableben lange in Vergessenheit. Erst kürzlich konnte sein von Vertreibung geprägter und dennoch produktiver Lebensweg in einer Übersichtsarbeit rekonstruiert werden: Geboren 1882 in Posen, studierte er von 1901 bis 1907 Medizin und arbeitete anschließend in Berlin, Leipzig und Dresden. Während den 1920er-Jahren profilierte sich Jolowicz durch dutzende Publikationen als Verfechter einer individuell ausgerichteten psychotherapeutischen Sichtweise und als Fürsprecher der Etablierung der Psychotherapie als ärztliche Disziplin. Dabei wirkte der Mediziner hauptsächlich in Leipzig, ehe er als Jude im Zuge der Machtergreifung Hitlers zunächst nach Paris und später New York City emigrierte. Bevor Jolowicz jedoch seine produktivste Phase in der Weimarer Republik erlebte, diente er ab 1914 dem Deutschen Heer im Ersten Weltkrieg. Zunächst fungierte er als Militärarzt im Offiziersrang in einem Feldlazarett einige Kilometer hinter der Westfront in Frankreich. Seine Versetzung direkt an die Frontlinie nahe Verdun erfolgte 1915. Von 1916 an wurde Jolowicz die ärztliche Direktion eines neurologischen Militärkrankenhauses in Posen übertragen, welches er bis Kriegsende leitete (Abb. 1; Bornemann und Steinberg 2021).

Von der traumatischen Neurose zu den Kriegsneurosen

Während des Ersten Weltkrieges berichteten Militärmediziner verschiedenster Nationen von teilweise massenhaft auftretenden und eindrücklichen Symptomen unter den an Kampfhandlungen beteiligten Soldaten (Crocq und Crocq 2000; Unterseher 2014). Der im Rahmen der Materialschlachten plötzlich auftretende, vielgestaltige Symptomenkomplex, der beispielsweise mit Zittern, funktionellen bzw. motorischen, aber auch Bewusstseinsstörungen einherging, wurde unter dem Begriff Kriegsneurosen subsumiert, ohne dass ein einheitliches Konzept zu dieser Diagnose existierte (Tölle 2005). Für die inhaltliche Auseinandersetzung und Einordnung von Jolowicz’ Publikationen ist es hilfreich, die Ursprünge der ätiologischen Diskussion um die neue Entität kurz darzustellen:
Bereits Ende des 19. Jh. manifestierte sich die Überzeugung, dass schwere seelische Belastungsmomente bisweilen zu einer psychischen Reaktion führten (Priebe et al. 2002; Van der Kolk et al. 1994). Insbesondere der Berliner Neurologe Hermann Oppenheim (1857–1919) setzte mit seiner Theorie zur traumatischen Neurose einen Grundstein zur Diskussion über die Ätiologie psychischer Erkrankungen (Schmiedebach 1999). 1889 postulierte er, dass bei Arbeitern nach Industrie- bzw. Eisenbahnunfällen neu aufgetretene Neurosen auf mikroskopische Erschütterungen des Zentralnervensystems zurückzuführen seien (Oppenheim 1889). Damit entwickelte er ein Alternativkonzept zu seinem französischen Kollegen Jean-Martin Charcot (1825–1893), der die im Zusammenhang mit der fortschreitenden Industrialisierung verstärkt auftretenden Nervenleiden als Form der Hysterie einschätzte (Lerner 1997). Im Zuge der Sozialgesetzgebung Bismarcks ab den 1880er-Jahren etablierte sich die traumatische Neurose zunächst als Diagnose, die Betroffene zu einer staatlichen Rente berechtigte (Schmiedebach 1999). In den folgenden Jahren, besonders zu Beginn des 20. Jh., wurde in nervenärztlichen Kreisen jedoch zunehmend Widerspruch zu Oppenheims anatomisch-pathophysiologischem Erklärungsmodell geäußert. Für einige Fachkollegen, wie beispielsweise Adolf von Strümpell (1853–1925) oder Robert Eugen Gaupp (1870–1953), war die Ursache gänzlich bei den Erkrankten selbst zu suchen und auf moralische Minderwertigkeit, Willensschwäche oder ein Haften an Krankheitsvorstellungen zurückzuführen (Peckl 2014; Schmiedebach 1999). Nicht zuletzt stand die in Aussicht stehende Rentenberechtigung selbst unter Verdacht, Neurosen überhaupt erst auszulösen. Oppenheims Konzept wurde daher auch aus Sorge vor einer „Epidemie von Rentenneurosen“ (Lerner 1997, S. 18) und der damit einhergehenden befürchteten Belastung der Staatskassen zunehmend angefochten.
Als während des Ersten Weltkrieges vermehrt von Erscheinungen, die den Unfallneurosen sehr ähnlich waren, unter den Frontsoldaten berichtet wurde, verlagerte sich die um die Jahrhundertwende geführte Diskussion in den Kontext des Kriegsgeschehens. Oppenheim übertrug seine Idee, wonach nunmehr Feuergefechte die traumatischen Neurosen auslösten, auf den Krieg, was wiederum eine Vielzahl an kriegsgeschädigten Truppenteilen möglicherweise zu einer Rente berechtigt hätte (Lerner 1997). Die an Einfluss gewinnende Gruppe der sog. Psychogeniker um Gaupp, Max Nonne (1861–1959) und Karl Bonhoeffer (1868–1948) versuchte, Oppenheims pathophysiologischen Ansatz zu widerlegen, indem sie dem Krieg einen traumatisierenden Effekt absprach und erneut die Ursache der neurologisch-psychiatrischen Leiden bei den Patienten selbst, in ihrer unzureichenden patriotischen Einstellung und ihrer mangelnden Willenskraft sehen wollte. Außerdem, so die Argumentation, habe doch der Umstand, dass nicht alle Soldaten nach Feuergefechten oder Verschüttung erkrankten, die Minderwertigkeit der menschlichen Anlagen der Betroffenen bewiesen. Diese Logik sowie auch die u. a. von Ernst Kretschmer (1888–1964) vertretene Theorie, dass ein mehr oder weniger bewusster „Wille[n] zur Krankheit“ bestünde (Fischer-Homberger 1971), genügte als Legitimation, um – ganz im patriotischen Sinne – den Kriegszitterern Rentenansprüche vorzuenthalten und so die Staatskasse zu entlasten (Hermes 2012; Riedesser und Verderber 2004). Während der insbesondere die Kriegsneurosen erörternden Jahresversammlung der Gesellschaft Deutscher Nervenärzte im September 1916 in München setzte sich schließlich nach intensiver Diskussion die Gruppe um Gaupp und den Hamburger Neurologen Max Nonne mit ihrer Lehrmeinung gegen Oppenheim durch (Eckart 2014; Rauh et al. 2018).
Die Position des ärztlichen Standes änderte sich vor dem Hintergrund dieses Paradigmenwechsels radikal: Bisher qua Berufsethos zum Heilen und Lindern von Leid verpflichtet, kam den deutschen Militärmedizinern nun die Aufgabe zu, die vermeintlich moralisch verkommenen, vor dem Krieg in die Krankheit flüchtenden Streitkräfte im Sinne der nationalen Wehrhaftigkeit schnell wieder einsatzfähig zu machen und das persönliche Wohl des Einzelnen der vaterländischen Sache unterzuordnen (Schröder 1995). Als Werkzeug für diese Aufgabe erlebten bereits im 19. Jh. aufgekommene suggestive Therapieansätze ein Revival. Besonders Nonne propagierte und demonstrierte die Suggestion in Hypnose als Mittel der Wahl – auch weil man sich von dieser Methode versprach, aggravierende, möglicherweise simulierende Soldaten zu erkennen. Weiterhin fanden aus heutiger Sicht rabiat erscheinende Vorgehensweisen, allen voran die sog. Kaufmann-Kur, die durch Stromstoßbehandlung mit bisweilen vorangegangener sozialer Deprivation die „Flucht aus der Krankheit“ forcieren sollte, unter den ärztlichen Offizieren breite Unterstützung (Eckart 2014; Schröder 1990, 1995).
Nachdem die Problematik der Ätiologie sowie der effektiven Behandlung geklärt schien und der Krieg per se als Ursache für die Kriegsneurosen weitgehend negiert war, beschäftigte die Nervenärzte noch die Frage, wo und wann genau sich die Neurosen entwickelten. Viele kriegsteilnehmende Mediziner behaupteten, dass jene erst hinter und nicht wirklich an der Front während der Kampfhandlungen entstünden (Lerner 1997). Erst „Wunschvorstellungen“ (Bostroem 1917, S. 1311) im Heimurlaub oder nach Abtransport von der Frontlinie bewirkten die Ausbildung der Symptomatik. Während bis 1915/1916 Betroffene noch regelhaft mit Pension in die Heimat entlassen worden waren (Kloocke et al. 2005), mehrten sich in den folgenden Kriegsjahren die Stimmen, die – nicht zuletzt aus ökonomisch-militärischen Interessen – auch aufgrund der vermuteten günstigen Heilatmosphäre im Gegensatz zur Heimat die Behandlung der Kriegszitterer v. a. in Frontnähe forderten (Lerner 1997; Rauh et al. 2018).

Ernst Jolowicz’ zeittypische Positionen

In einer 1917 erschienenen Veröffentlichung widersprach Ernst Jolowicz Oppenheim, der ihm und anderen während der Kriegstagung 1916 vorgehalten hatte, eine Hysterie oder gar Simulation vorschnell zu diagnostizieren, ohne die Möglichkeit einer Erkrankung als Folge des Krieges in Erwägung zu ziehen. Er stellte zudem seine eigene Theorie zur Entwicklung der Neurosen dar, nach der diese durch Simulation bzw. Aggravation als Folge einer „mala fides“ (etwa unlautere Absicht oder böser Wille) entstünden (Jolowicz 1917a). Jolowicz zog dann in einer 3 Jahre nach Ende des Krieges erschienenen Übersichtsarbeit sein persönliches Fazit, dass wohl eher psychogene als organische Ursachen in der Ätiopathogenese der Kriegsneurosen eine Rolle spielten (Jolowicz 1921). Auch bekräftigte Jolowicz in demselben Essay von 1921, dass zumindest zeitweise von einem „Wille[n] zur Krankheit“ mit anschließender Flucht in die Krankheit auszugehen sei. In dieser Sache folgte er also grundlegend der Argumentation der Psychogeniker.
In der Wahl des Behandlungsverfahrens setzte Jolowicz auf die besonders durch Nonne weithin verbreitete Methode der Suggestion unter Hypnose, deren Anwendung er überdies später in Friedenszeiten verfocht (Bornemann und Steinberg 2021). So berichtete er von schnellen Heilerfolgen der Suggestivtherapie, die trotz der unkomplizierten Anwendung an der Front von Dauer seien (Jolowicz 1917a). Zudem schätzte der Psychotherapeut die militärische Autorität bei der Behandlung als einen die Suggestibilität steigernden Faktor (Jolowicz 1917b). Darüber hinaus zeigte er sich zunächst auch der Kaufmann-Kur gegenüber sehr aufgeschlossen und bescheinigte ihr, mit „gutem Erfolge“ (Jolowicz 1917a, S. 51) vornehmlich bei aggravierenden Soldaten zu wirken. Mit diesen Ansichten bewegte sich Jolowicz abermals im Rahmen damals gängiger militärärztlicher Lehrmeinungen, welche die aus heutiger Sicht repressiven Methoden als wirksame suggestive Ansätze priesen und sich für eine psychotherapeutische Nutzung der ärztlichen Autorität aussprachen, die sich gleichwohl aus dem Offiziersrang der Mediziner ergab (Schröder 1995).
Anknüpfend daran schlug sich auch die oben dargestellte Fragestellung nach dem Entstehungsort der Neurosen in den Publikationen des gebürtigen Poseners nieder. Für den Militärmediziner stand außer Frage, dass die eigentliche Ausbildung der Neurose auf dem Weg in die Heimat erfolge, was er in einem Aufsatz daraus ableitete, dass die meisten Neurotiker entweder an der Heimatfront oder aber in weiter von der Frontlinie entfernten Lazaretten zu finden seien (Jolowicz 1917a). Grundlage für die Neurosenentstehung stellten dabei v. a. die Angst vor dem Wiedereinzug und der Rückkehr an die Kampflinie dar (Jolowicz 1917b). Dieser Logik folgend forderte Jolowicz einen restriktiveren Heimtransport von Kriegsneurotikern sowie eine frontnahe Behandlung, um die günstige militärische Heilatmosphäre in den Frontlazaretten zu nutzen (Jolowicz 1917b, 1921). Nicht zuletzt sei dies auch im Interesse der Armee und des Staates, der durch die schnellere Behandlung auch Geld sparen würde (Jolowicz 1917b). In dieser Sache argumentierte der Nervenarzt also wie das Gros seiner Kollegen, das – wie zuvor ausgeführt – eine frontnahe Behandlung aus vermeintlich therapeutischen, aber auch pekuniären Beweggründen im Sinne der vaterländischen Sache propagierte.

Jolowicz’ originäre Auffassungen

Kommt man aus der bisher aus seinen Studien gezogenen Essenz zu der Annahme, bei Jolowicz handele es sich um einen völlig typischen Vertreter seiner Zunft, erscheinen gleichwohl gewisse Aspekte in seinen Arbeiten als bemerkenswert:
Während die meisten seiner Fachkollegen, wie bereits aufgezeigt, dem Krieg seine traumatische Wirkung absprachen, argumentierte Jolowicz abweichend von diesem Dogma: In verschiedenen Aufsätzen erkannte er an, dass der Krieg im Allgemeinen einen traumatischen und daher schädigenden Einfluss auf die Psyche habe. Im besonderen Maße sei der die Soldaten unfassbar quälende Stellungskrieg an der Westfront prädestiniert für die Ausbildung von Neurosen (Jolowicz 1917a, b, 1919). In einer 1921 erschienenen Publikation reflektierte Jolowicz die psychotherapeutischen Methoden des Krieges. Er legte dar, dass die häufig angewendete Suggestion in Hypnose oder die Kaufmann-Kur ihre gute Wirksamkeit im Krieg unter Beweis gestellt hätten. Gleichwohl bezeichnete er Letztere im Nachgang als „fast brutalen Eingriff“ und glaubte nicht an einen sinnvollen Nutzen unter freiwilligen Behandlungsbedingungen in Friedenszeiten (Jolowicz 1921, S. 729) – eine kritische Tendenz, die sich durchaus auch in anderen Einschätzungen zeitgenössischer Fachkollegen zur Kaufmann-Methode fand (Peckl 2014). Ferner monierte der Wahlleipziger, dass neben den intensiven Diskussionen über zahllose Behandlungsverfahren die Debatte über die eigentliche Ursache der Neurosen – trotz der Konferenz 1916 in München – in der Literatur deutlich zu kurz gekommen sei. Beachtlich erscheint überdies ein Abschnitt aus demselben Essay:
„Im allgemeinen hat die außerordentliche Verbreitung neurotischer Störungen unter den Kriegsteilnehmern aller Länder gezeigt, daß die Hysteriefähigkeit viel verbreiteter ist, als wir angenommen haben. Eine jede Psyche ist wohl nur für eine bestimmte Belastung geaicht, und es ist wohl möglich, daß bei entsprechend großer Belastung fast jeder Mensch an Psychogenie erkranken kann.“ (Jolowicz 1921, S. 730)
In der Folge knüpfte Jolowicz an diese Aussage an und erläuterte sein Konzept der „progressiven Reihe“. Demzufolge gebe es 5 für psychische Erkrankungen unterschiedlich vulnerable Gruppen von Menschen. Während die erste und zweite Gruppe auch bei hohem psychischem Druck keine oder nur geringe und leicht zu behebende Symptome entwickelten, handele es sich bei der dritten Gruppe um nur mit einzelnen, dafür tiefgreifenden Symptomen Belastete, wie etwa Zwangserkrankte. Die vierte Gruppe bezeichnete Jolowicz als „Vollhysteriker“, bei denen jeder Konflikt eine determinierte psychische Erkrankung nach sich ziehe. Unter der fünften Gruppe subsumierte Jolowicz schwerste psychische Störungen wie etwa Schizophrenien (Jolowicz 1921).
Jolowicz sah die Gründe für die Ausbildung von psychischen Erkrankungen also in der Wechselwirkung zwischen einer allen in unterschiedlicher Ausprägung gegebenen, individuellen Vulnerabilität und äußeren Belastungsfaktoren wie etwa dem Krieg, dessen schädigenden Einfluss auf die Psyche er – wie zuvor aufgezeigt – anerkannt hatte. Gemäß seiner Theorie ist die Entstehung psychischer Erkrankungen also grundsätzlich bei allen Menschen möglich. Diese Auffassung steht in klarem Kontrast zur zeittypischen degenerationstheoretisch-sozialdarwinistischen Ursachendeutung, welche die Schrecken des Krieges als Grund für psychische Erkrankungen negiert und obendrein den betroffenen Soldaten eine Minderwertigkeit menschlicher Anlagen bescheinigt hatte (Riedesser und Verderber 2004; Schmiedebach 1999). Obwohl sich diese Meinung größtenteils bis zum Ende des Krieges hielt, identifizierte insbesondere die neuere medizinhistorische Forschung eine Reihe kritischer militärärztlicher Stimmen, die zunehmend Abstand von der Diffamierung sowie repressiven Behandlung kriegsneurotischer Soldaten genommen hatten und in dessen Chor sich Jolowicz nun einordnen lässt (Hofer und Forsbach 2022; Rauh 2014).

Jolowicz’ empirischer Ansatz

Aufmerken lässt zudem Jolowicz’ 1919 erschienene statistische Abhandlung über Nervenerkrankungen im Krieg (Jolowicz 1919). Anhand verschiedener Gesichtspunkte wie Nationalität, Beruf, Alter, Dienstgrad, Dienstzeit sowie Truppenzugehörigkeit wollte der Nervenarzt die erhebliche Menge der im Lazarett Behandelten übersichtlich darstellen. Zu diesem Zeitpunkt stand keinerlei systematische Erfassung militärärztlicher Krankenakten zur Verfügung, sodass Jolowicz selbst mit der Auflistung von 5455 Fallbeschreibungen begann. Seine Daten bezog er dabei aus Krankenakten der Jahre 1915–1918 des zeitweise von ihm geleiteten Posener Militärkrankenhauses. In der Arbeit teilte Jolowicz die Erkrankungen in „funktionelle“ und „organische“ Störungen ein, wobei er u. a. Neurosen, „Hysterien“ und „Nervenshock“ [sic!] den funktionellen, Paralysen, Folgen der Syphilis oder ZNS-Verletzungen den organischen Erkrankungen zuordnete. Die beachtlich große Anzahl von Fällen stellte er, differenziert nach funktioneller und organischer Genese, in Abhängigkeit von den oben genannten Gesichtspunkten jeweils übersichtlich in insgesamt neun Tabellen dar (Abb. 2). Im Folgenden berechnete Jolowicz die prozentuale Verteilung der Störungsbilder hinsichtlich der einzelnen Kriterien und verdeutlichte z. B., dass das Verhältnis von organischen zu funktionellen Leiden ungefähr 1:5 betrug, oder dass höhere Dienstgrade häufiger an Syphilis litten als einfache Soldaten. Jeder Tabelle widmete der Mediziner ferner einen Abschnitt, in dem er seine Erkenntnisse aus der jeweiligen Statistik noch einmal ausführlich beschrieb.
Das Außergewöhnliche der zumeist deskriptiv bleibenden Studie ist nicht vorrangig in der inhaltlichen Aufarbeitung oder der Ableitung möglicher Therapieoptionen zu suchen. Die beachtenswerte Leistung stellt vielmehr der methodologische Ansatz dieser wissenschaftlichen Arbeit dar: Einerseits die weit über den Usus der Zeit hinausgehende Anzahl berücksichtigter Fälle und andererseits die auf diese angewandte statistische Auswertung. Obschon die Empirie als Instrument in der heutigen Forschung wie selbstverständlich etabliert ist, muss man im Hinblick auf die damalige Zeit die Originalität dieser Methodik betonen. Der Posener bereitete eine beachtliche Anzahl von 5455 Fällen auf, stellte statistische Ergebnisse übersichtlich dar und versuchte, gewonnene Erkenntnisse einzuordnen. Dieser empirisch-deduktive Ansatz sucht in der Kriegsneurosendebatte der Zeit seinesgleichen. Denn insbesondere die Debatte auf der Münchener Kriegstagung 1916 war von Einzelfallschilderungen oder allenfalls groben Schätzungen geprägt (Rauh et al. 2018; Anonym 1917). Und während eine offizielle Statistik zu nervösen Kriegsleiden erst 1934 erschien (Hermes 2012), veröffentlichte Jolowicz bereits 15 Jahre früher eine Arbeit mit vergleichsweise großer Fallzahl. Ferner hebt sich sein Artikel von 1919 von anderen zeitgenössischen Beiträgen ab, weil eine Erfassung und besonders Publikation psychischer Erkrankungen für unterschiedliche Dienstgrade – allen voran für den heroisierten Offiziersstand – unüblich war (Gahlen 2018). Darüber hinaus ordnete Jolowicz die Limitationen seiner Arbeit ein und erklärte ähnlich einer Methodendiskussion, dass die uneinheitliche psychiatrisch-neurologische Terminologie ebenso eine Fehlerquelle darstellen könnte wie die Vielzahl der diagnostischen Konzepte seiner Posener Klinikkollegen, welche die Fälle im Vorhinein beurteilt hatten. Der Aufsatz kann also grundsätzlich als ein früher Versuch empirischer nervenärztlicher Forschung gelten.

Fazit für die Praxis

  • Der deutsch-jüdische Nervenarzt Ernst Jolowicz wirkte als Frontarzt und Leiter eines Militärkrankenhauses an beiden Fronten im Ersten Weltkrieg.
  • Obwohl in Teilen typischer Verfechter damals gängiger militärärztlicher Grundsätze, widersprach er prominenten Kollegen, die von einer Minderwertigkeit der menschlichen Anlagen der Erkrankten ausgingen und postulierte, dass – je nach Belastung – grundsätzlich jeder Mensch psychisch erkranken könne.
  • Ferner veröffentlichte er 1919 eine auf 5455 Fällen basierende, wegen ihrer statistisch-methodologischen Herangehensweise wegweisende Studie über Frontsoldaten.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

G. Bornemann und H. Steinberg geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Zurück zum Zitat Tölle R (2005) Die „Kriegsneurose“ – ein frühes Modell der pluridimensional verstandenen psychiatrischen Traumatologie. Psychiatr Prax 32:336–341CrossRef Tölle R (2005) Die „Kriegsneurose“ – ein frühes Modell der pluridimensional verstandenen psychiatrischen Traumatologie. Psychiatr Prax 32:336–341CrossRef
Zurück zum Zitat Unterseher L (2014) Der Erste Weltkrieg: Trauma des 20. Jahrhunderts. Springer, WiesbadenCrossRef Unterseher L (2014) Der Erste Weltkrieg: Trauma des 20. Jahrhunderts. Springer, WiesbadenCrossRef
Zurück zum Zitat Van der Kolk BA, Herron N, Hostetler A (1994) The history of trauma in psychiatry. Psychiatr Clin North Am 17:583–600CrossRef Van der Kolk BA, Herron N, Hostetler A (1994) The history of trauma in psychiatry. Psychiatr Clin North Am 17:583–600CrossRef
Metadaten
Titel
Der Frontarzt Ernst Jolowicz (1882–1958) über die Kriegsneurosen im Ersten Weltkrieg
verfasst von
Georg Bornemann
Holger Steinberg
Publikationsdatum
15.11.2022
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Psychotherapie
Erschienen in
Die Psychotherapie / Ausgabe 1/2023
Print ISSN: 2731-7161
Elektronische ISSN: 2731-717X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00278-022-00629-3

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