Erschienen in:
12.12.2017 | Psychotherapie | CME
Dissoziative Anfälle
verfasst von:
Prof. Dr. Carsten Spitzer, Annegret Eckhardt-Henn
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Dissoziative Anfälle stellen ein heterogenes Krankheitsbild hinsichtlich Phänomenologie, Ätiopathogenese und Ansprechen auf (Psycho‑)Therapie dar, die mit vielfältigen klassifikatorischen, diagnostischen und therapeutischen Herausforderungen verbunden sind. Ein multifaktorielles, biopsychosoziales Diathese-Stress-Modell trägt verschiedensten ursächlichen bzw. risiko-, auslösenden und aufrechterhaltenden Faktoren Rechnung. Hohe Komorbiditätsraten mit anderen psychischen Störungen, die lange Dauer bis zur Diagnosestellung und damit die Gefahr der Chronifizierung sowie ein somatisches Krankheitskonzept erschweren den Zugang zur Psychotherapie, die das Mittel der Wahl darstellt. Die schweregradgestufte, kooperative und koordinierte Versorgung orientiert sich an Behandlungsphasen, die neben der Anfallsreduktion auf die Verbesserung des emotionalen Befindens, des psychosozialen Funktionsniveaus und der Lebensqualität sowie auf ein angemessenes Krankheits- und Inanspruchnahmeverhalten fokussiert.