Erschienen in:
07.10.2020 | Psychotherapie | Schwerpunkt: Psychotherapieforschung – Originalien
Psychotherapienetzwerke in der Deutschen Demokratischen Republik
Zitationsanalyse von psychotherapeutischer DDR-Fachliteratur am Beispiel des Zeitschriftenbands Psychotherapie und Grenzgebiete
verfasst von:
Monika Storch, Nico Schneider, Hariet Kirschner, Agnès Arp, Adrian Gallistl, Manuel Rauschenbach, Bernhard Strauß
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Es besteht eine Forschungslücke bei der formalen Fundierung zur Identifikation von wissenschaftlichen Communities innerhalb der DDR-Psychotherapieforschung.
Fragestellung
In einer bibliometrischen Analyse einer Zeitschriftenreihe sollten Ost-/West-Zitations- und Publikationsverhältnisse sowie Autor*innen-Communities und deren thematische Schwerpunkte identifiziert werden.
Material und Methode
Ausgewertet wurden bibliometrische Daten der Zeitschriftenreihe Psychotherapie und Grenzgebiete (Publikationszeitraum 1981–1991) mithilfe eines „Mixed-methods“-Ansatzes.
Ergebnisse
Von „Ostblock“-Autor*innen wird tendenziell mehr West-Literatur zitiert. „Westblock“-Autor*innen publizierten bereits vor der Wiedervereinigung im DDR-Korpus. Es lassen sich 10 Autor*innen-Communities identifizieren, mit sich überschneidenden thematischen Schwerpunkten. Der Fokus liegt aber auf DDR-spezifischen Themen.
Schlussfolgerung
Für den Textkorpus lässt sich eine Präferenz für die Zitation von West-Literatur erkennen; eine „Öffnung für Einflüsse ‚westlicher‘Psychotherapieforschung“ kann dadurch vermutet werden. Unter den Autor*innen-Communities haben, trotz (Ost-West‑)Zitationspraxis, diejenigen den größten Anteil, die DDR-spezifische Themen, wie Verhaltensmodifikation, Psychodiagnostik in der Psychotherapie und die intendiert-dynamische Gruppenpsychotherapie, beinhalten.