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Erschienen in: Psychotherapeut 1/2008

01.01.2008 | Buchbesprechungen

Raabe K (2005) Mädchenspezifische Prävention von Ess-Störungen

Schneider Hohengehren, Baltmannsweiler 2005, 140 S., ISBN: 3896769502. EUR 14,-

Erschienen in: Die Psychotherapie | Ausgabe 1/2008

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Auszug

Die Prävention von Ess-Störungen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dies liegt zum einen an der schweren Behandelbarkeit mit einer hohen krankheitsspezifischen Mortalitätsrate: Bei Magersucht (Anorexia nervosa) liegt die Heilungsquote – trotz sehr aufwendiger und kostenintensiver Therapieangebote – nur bei knapp 50%, wobei über 15% der Betroffenen an den Folgen der Krankheit sterben (Zipfel et al. 2000). Zum anderen stehen Übergänge zwischen verschiedenen Ess-Störungen und starkem Übergewicht (Adipositas) immer mehr im Blickpunkt der Forschung und Gesundheitspolitik (vgl. KiGGS-Studie; Kurth u. Schaffrath Rosario 2007). Ständige Gewichtssorgen, frustrierende Diätversuche und die Anwendung riskanter Abnehmmaßnahmen, wie selbst herbeigeführtes Erbrechen oder Medikamenteneinnahme, führen bereits bei über einem Viertel der jugendlichen Mädchen zu andauernden Leidenszuständen und einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer klinisch manifesten Ess-Störung (Aschenbrenner et al. 2004). Fundierte und dauerhafte Bemühungen, diesem „Trend“ entgegenzuwirken, sind jedoch immer noch selten (z. B. Buddeberg-Fischer 2000; für einen Überblick zu derzeit existierenden Präventionsprogrammen vgl. Berger 2006). Das Buch von Katrin Raabe leistet also beinahe Pionierarbeit und schließt die häufig beklagte Lücke zwischen theoretischen Erkenntnissen und der Therapie von Ess-Störungen. Die Autorin verbindet darin zwei Anliegen:
1.
Sie informiert kompetent und kompakt über die wichtigsten wissenschaftlichen Daten und Fakten zu Ess-Störungen und darauf bezogene Prävention (Kap. 1 und 2).
 
2.
Sie fasst ihr jahrelanges persönliches Engagement und ihre vielfältigen praktischen Erfahrungen mit der Mädchenspezifischen Prävention von Ess-Störungen sehr informativ und gut lesbar zusammen.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Aschenbrenner K, Aschenbrenner F, Kirchmann H, Strauß B (2004) Störungen des Essverhaltens bei Gymnasiasten und Studenten. Psychother Psychosom Med Psychol 6: 259–263 Aschenbrenner K, Aschenbrenner F, Kirchmann H, Strauß B (2004) Störungen des Essverhaltens bei Gymnasiasten und Studenten. Psychother Psychosom Med Psychol 6: 259–263
Zurück zum Zitat Berger U (2006) Primärprävention bei Ess-Störungen. Psychotherapeut 51: 187–196CrossRef Berger U (2006) Primärprävention bei Ess-Störungen. Psychotherapeut 51: 187–196CrossRef
Zurück zum Zitat Buddeberg-Fischer A (2000) Früherkennung und Prävention von Eßstörungen – Essverhalten und Körpererleben bei Jugendlichen. Schattauer, Stuttgart Buddeberg-Fischer A (2000) Früherkennung und Prävention von Eßstörungen – Essverhalten und Körpererleben bei Jugendlichen. Schattauer, Stuttgart
Zurück zum Zitat Eichenberg C, Brähler E (2007) „Nothing tastes as good as thin feels …“ – Einschätzungen zur Pro-Anorexia-Bewegung im Internet. Psychother Psychosom Med Psychol 7: 269–270CrossRef Eichenberg C, Brähler E (2007) „Nothing tastes as good as thin feels …“ – Einschätzungen zur Pro-Anorexia-Bewegung im Internet. Psychother Psychosom Med Psychol 7: 269–270CrossRef
Zurück zum Zitat Kurth BM, Schaffrath Rosario A (2007) Die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Bundesgesundheitsbl 50: 736–743CrossRef Kurth BM, Schaffrath Rosario A (2007) Die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Bundesgesundheitsbl 50: 736–743CrossRef
Zurück zum Zitat Reich G, Witte-Lakemann G, Killius U (2005) Qualitätssicherung in Beratung und ambulanter Therapie von Frauen und Mädchen mit Essstörungen – Eine Praxisstudie. V&R unipress, Göttingen Reich G, Witte-Lakemann G, Killius U (2005) Qualitätssicherung in Beratung und ambulanter Therapie von Frauen und Mädchen mit Essstörungen – Eine Praxisstudie. V&R unipress, Göttingen
Zurück zum Zitat Zipfel S, Löwe B, Reas DL et al. (2000) Long-term prognosis in anorexia nervosa: Lessons from a 21-year follow-up study. Lancet 355: 721–722PubMedCrossRef Zipfel S, Löwe B, Reas DL et al. (2000) Long-term prognosis in anorexia nervosa: Lessons from a 21-year follow-up study. Lancet 355: 721–722PubMedCrossRef
Metadaten
Titel
Raabe K (2005) Mädchenspezifische Prävention von Ess-Störungen
Schneider Hohengehren, Baltmannsweiler 2005, 140 S., ISBN: 3896769502. EUR 14,-
Publikationsdatum
01.01.2008
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Psychotherapie / Ausgabe 1/2008
Print ISSN: 2731-7161
Elektronische ISSN: 2731-717X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00278-008-0582-1

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