Erschienen in:
13.02.2017 | Spezielle Schmerztherapie | Originalien
Chronischer Schmerz in der Praxis
Daten aus dem niedergelassenen Bereich
verfasst von:
A. Heymanns, H. Rudolf, H. Schneider-Nutz, K. Salem, K. Strick, Prof. Dr. med. M. Zenz
Erschienen in:
Der Schmerz
|
Ausgabe 4/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Über Patienten, die im niedergelassenen Bereich einen Schmerztherapeuten aufsuchen, liegen keine aktuellen Daten vor.
Methodik
Analyse von Daten, die Patienten über Tablet/Computer in einen Schmerzfragebogen eingegeben haben. In 30 Praxen für „spezielle Schmerztherapie“ wurden innerhalb von 28 Monaten in den Jahren 2012–2014 insgesamt 12.271 Patienten mit einem standardisierten Fragebogeninstrument erfasst.
Ergebnisse
Insgesamt konnten 12.246 Patienten aus 30 Schmerzpraxen ausgewertet werden. Der Frauenanteil war höher (67 %). Die häufigste Schmerzlokalisation waren Rückenschmerzen (52 %). Die häufigste Therapie war eine Injektionsbehandlung bei 8908 Patienten (73 %). Die meisten Patienten wurden bisher von Orthopäden behandelt (71 %). Eine psychotherapeutische Behandlung erhielten nur wenige Patienten (< 30 %).
Schlussfolgerung
Eine umfangreiche Schmerzdokumentation durch den Patienten selber ist mit einfachen Mitteln möglich. Rückenschmerz stellt das zentrale quantitative Problem bei chronischen Schmerzen dar. Invasive Therapien stehen im Vordergrund der Maßnahmen. Das Verständnis des chronischen Schmerzes als eine biopsychosoziale Erkrankung scheint noch unterrepräsentiert.