Erschienen in:
22.06.2021 | Szintigrafie | Leitthema
Radiologische Bildgebung des Neuroblastoms
verfasst von:
PD Dr. Friederike Körber, Jürgen Frank Schäfer
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neuroblastome sind Tumoren des sympathischen Nervensystems, die im Bereich des Grenzstrangs und der Nebennieren wachsen. Sie sind bezüglich ihrer gewebespezifischen Zusammensetzungen, ihrer Molekulargenetik und damit insgesamt auch ihrer Prognose sehr unterschiedlich. Bei einer Inzidenz von 1:6000 machen die Neuroblastome einen Anteil von 5,5 % der kindlichen Tumoren aus. Sie treten zumeist bis zum Vorschulalter auf, das mittlere Erkrankungsalter beträgt 14 Monate. Erwachsene sind sehr selten betroffen. Die radiologische Bildgebung, insbesondere die Magnetresonanztomographie (MRT), spielt für die Diagnose, die Risikostratifizierung und die Therapiekontrolle eine essenzielle Rolle.
Material und Methoden
Auf der Basis selektiver Literaturrecherche in der Datenbank PubMed, der Leitlinien und Studienprotokolle der nationalen und internationalen Fachgesellschaften werden die bildgebenden Standards sowie die neuesten Entwicklungen dargestellt.
Schlussfolgerung
Die Bildgebung nimmt beim Neuroblastom aufgrund der heterogenen Prognose und der daraus resultierenden sehr unterschiedlichen Therapie eine maßgebende Rolle ein. Ein hohes Maß an Standardisierung bei der Durchführung und Interpretation sind in jeder Phase des Krankheitsverlaufs von entscheidender Bedeutung. Die Sonographie, die MRT mit Diffusionsgewichtung sowie die 123I-mIBG-SPECT sind hierbei die wesentlichen Bausteine der Diagnostik. Das Ausmaß der Diffusionsrestriktion zur Abschätzung des Ausreifungsgrads und zur Beurteilung des Therapieansprechens gewinnt zunehmend Bedeutung in der klinischen Routine. Die Positronenemissionstomographie (PET) ist bisher meist noch komplementär. Neu entwickelte PET-Tracer können eine umfassende Diagnostik gewährleisten und auch im Rahmen von Theranostik eine große Rolle spielen.