Erschienen in:
18.02.2023 | Tibiakopffraktur | Leitthema
Versorgung von Tibiakopffrakturen – arthroskopisch unterstützt
verfasst von:
Dr. med. Jannik Frings, Markus T. Berninger, Matthias Krause, Karl-Heinz Frosch
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
In der Versorgung von Tibiakopffrakturen stellt die anatomische Reposition der Gelenkfläche eines der Hauptkriterien für ein gutes funktionelles Ergebnis dar. Insbesondere komplexe Frakturentitäten weisen jedoch eine hohe Rate postoperativer Malrepositionen mit verbleibenden Gelenkstufen auf, die ein beachtliches Arthroserisiko mit sich bringen. Diese Erkenntnis ist gleichzeitig die Limitation häufig genutzter, offen-chirurgischer Zugangswege (z. B. anterolateraler Zugang). Über diesen sind die posterolateralen Aspekte der Gelenkfläche nicht einsehbar. Neben der Erweiterung offen-chirurgischer Zugangswege stellt die arthroskopische Visualisierung ein probates Mittel zur Verbesserung der Frakturexposition und zur direkten Kontrolle des Repositionsergebnisses dar. Während die Frakturoskopie der Repositionskontrolle bei der offenen Versorgung komplexer Frakturen dient, können weniger komplexe Frakturentitäten, wie Impressionsfrakturen der posterioren Segmente, überwiegend arthroskopisch versorgt werden. Eine Sonderrolle spielt hier die sog. Apple-Bite-Fraktur, als Begleitverletzung bei der vorderen Kreuzbandruptur. Knöcherne Ausrisse der Kreuzbänder lassen sich darüber hinaus zuverlässig durch rein arthroskopische Operationstechniken adressieren.