Erschienen in:
01.08.2010 | Originalien
Unterschiedliche Letalitätsraten an deutschen Traumazentren
Kritische Analyse
verfasst von:
Dr. P. Hilbert, R. Lefering, R. Stuttmann
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Traumaversorgung in Deutschland zählt zu den weltweit besten, jedoch haben frühere Studien einen signifikanten Unterschied in der Letalitätsrate einzelner deutscher Traumazentren gezeigt. Es war daher das Ziel dieser Arbeit, mögliche Gründe hierfür mithilfe des TraumaRegisters (TR) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zu erörtern.
Methode
In einer retrospektiven Multizenterstudie auf Basis des TR wurde anhand der mithilfe der Revised Injury Severity Classification (RISC) ermittelten Überlebenswahrscheinlichkeiten, der beobachteten Letalitätsraten und der hieraus ermittelten standardisierten Mortalitätsraten (SMR) ein „ranking“ der teilnehmenden Kliniken vorgenommen. Unterschiede im Traumamanagement der 10 Top- [niedrige „standardised mortality ratio“ (SMR)], der 10 mittleren (mittlere SMR) und den 10 letzten Kliniken (hohe SMR) des Ranking sollten aufgedeckt werden.
Ergebnisse
Es wurden die Daten von 6522 Patienten ausgewertet. Es zeigten sich Zeitunterschiede in der prähospitalen und in der Schockraumversorgung sowie der CT-Diagnostik. Computertomographien und besonders die Ganzkörper-CT wurden in den Top-Kliniken eher und häufiger eingesetzt. Die Volumentherapie bis zur Verlegung auf die Intensivstation erfolgte in den Top-Kliniken deutlich liberaler.