Erschienen in:
19.12.2022 | Leitthema
Update zu „Fast-track“-Konzepten in der operativen Medizin
Verbessertes Outcome und höhere Patientenzufriedenheit durch interdisziplinäre, multimodale Behandlungskonzepte
verfasst von:
Prof. Dr. Simon Thomas Schäfer, Dr. Cordula Andres
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 2/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
„Enhanced-recovery-after-surgery“(ERAS)-Protokolle werden wegen medizinischer und gesundheitsökonomischer Vorteile für Patienten und Krankenhäuser seit Mitte der 1990er-Jahre in der Allgemeinchirurgie propagiert. Eine flächendeckende Umsetzung in Deutschland ist noch nicht gegeben, obwohl der demografische Wandel mehr denn je Konzepte zur sicheren Behandlung multimorbider, gebrechlicher Patienten erfordert. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, moderne ERAS-Konzepte darzulegen, eine Erweiterung um Prähabilitationsmaßnahmen für gebrechliche Patienten mit sog. Frailty zu diskutieren und Aspekte zur strukturellen Umsetzbarkeit darzulegen.
Material und Methode
Es wurden eine selektive Literaturrecherche in der PubMed-Datenbank durchgeführt sowie nationale und internationale Leitlinien bis zum Stichtag 01.07.2022 berücksichtigt.
Ergebnisse
Aus anästhesiologischer Sicht stehen die präoperative Optimierung, die individuelle Narkoseführung und die postoperative Analgesie im Vordergrund. Die Umsetzung von ERAS-Protokollen erfordert ein hohes Maß an Interdisziplinarität und bedarf, neben dem medizinischen Know-how, geeigneter Informationssysteme und -strukturen. Stringent umgesetzte ERAS-Konzepte können Patienten-Outcome und Krankenhauskosten reduzieren.
Schlussfolgerung
Die Implementierung von ERAS-Protokollen ist für Patienten und gesamtwirtschaftlich von Nutzen und sollte weiter vorangetrieben werden. Zudem sollte der Nutzen einer Erweiterung von ERAS-Konzepten, z. B. bei alten multimorbiden Patienten, wissenschaftlich weiter analysiert werden.