Erschienen in:
01.11.2015 | Originalien
Versorgung von Familien mit einem entwicklungsauffälligen oder behinderten Kind
Vergleich zwischen Routinebehandlungen mit und ohne Stepping-Stones-Triple-P-Elterngruppentraining
verfasst von:
O.A. Hampel, R. Hasmann, S.E. Hasmann, R.W. Holl, N. Karpinski, R. Böhm, D. Böhm, Prof. Dr. F. Petermann
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 11/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Fragestellung
Entwicklungsauffällige und behinderte Kinder weisen häufig Verhaltensstörungen auf. Diese Studie untersucht, inwiefern die Ergänzung („add-on“) einer medizinischen Standardbehandlung durch das Stepping-Stones-Elterntraining das dysfunktionale Erziehungsverhalten, die elterlichen Belastungen und Verhaltensstörungen des Kindes positiv beeinflusst.
Methode
Die Studie vergleicht eine medizinische Standardbehandlung im Rahmen der Versorgung von Eltern und Kindern in sozialpädiatrischen Zentren mit einer Add-on-Intervention. Es werden die Zustände vor der Behandlung und 3 Monate danach gegenübergestellt. Für eine Teilgruppe (Standardbehandlung + Add-on-Intervention) wurde eine Randomisierung durchgeführt.
Ergebnisse
Die varianzanalytischen Gruppenvergleiche zeigen signifikante Unterschiede beim dysfunktionalen Erziehungsverhalten. Hierbei verändern sich die Gruppen mit der Add-on-Intervention günstiger. Analysen auf signifikante Mittelwertunterschiede der einzelnen Gruppen ergeben im Zeitverlauf für die Gruppen mit der Add-on-Intervention signifikante Effekte für das Erziehungsverhalten, die psychische Belastungen der Eltern und das Verhalten der Kinder.
Schlussfolgerung
Der Effekt einer medizinischen Standardbehandlung für entwicklungsauffällige und behinderte Kinder kann durch ein zusätzliches Elterntraining gesteigert werden. Im Vergleich zur Standardbehandlung findet sich jedoch nur für das dysfunktionale Erziehungsverhalten eine deutliche Wirkung.