Erschienen in:
02.07.2020 | Acetabulumfraktur | Leitthema
Periprothetische Frakturen des Acetabulums: Osteosynthese
verfasst von:
A. Trulson, M. Beck, J. Friederichs, S. Wittenberg, A. J. Schreiner, Prof. Dr. F. M. Stuby, U. Stöckle
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Die periprothetische Fraktur des Acetabulums stellt in den meisten Fällen eine komplexe Verletzung und große Herausforderung an ein Behandlungsteam dar. Die insgesamt immer noch seltene Entität ist in den vergangenen Jahren aufgrund demografischer Veränderungen in Zunahme begriffen. Mehrere Behandlungsalgorithmen wurden in den vergangenen Jahren publiziert und bieten zunehmend die Möglichkeit der standardisierten Therapiekonzeptentwicklung. Eine hohe Bedeutung für die Qualität der Versorgung haben die Klassifikation der Frakturen und eine dezidierte präoperative Planung. Die Häufigkeit von intraoperativ aufgetretenen Frakturen wurde in der Literatur initial mit 0,4 % angegeben. In den vergangenen Jahren wurden jedoch mehrere Studien publiziert, die mittels CT-Untersuchungen eine deutlich höhere Rate an intraoperativ entstandenen, (oft) sog. okkulten Frakturen aufdeckten. Die Ursachen sind multifaktoriell und hängen signifikant damit zusammen, ob es sich um eine zementfreie Press-fit-Verankerung der Pfannenkomponente oder um eine zementierte Form handelt. In ca. 75 % der Fälle liegt der Fraktur ein Niedrigenergietrauma zugrunde. In diesen Fällen sollten systemische Prozesse wie osteoporotische Veränderungen der Knochensubstanz oder das mögliche Vorliegen von Low-grade-Infekten bedacht werden. Wir möchten in dieser Arbeit einen Überblick über Diagnostik, Planung, Herausforderungen und osteosynthetische Versorgungsmöglichkeiten bei periprothetischen Acetabulumfrakturen geben.