Erschienen in:
30.04.2021 | Basalzellkarzinom | Leitthema
Histologische, immunhistologische und molekularpathologische Aspekte bei nichtmelanozytären Hauttumoren
Praktische Hinweise zur Anwendung der deutschen Leitlinien
verfasst von:
PD Dr. med. Christian Rose, Dr. med. Philipp Jurmeister, Prof. Dr. med. Diph.-Phys. Frederick Klauschen
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Begriff nichtmelanozytäre Hauttumoren fasst das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom zusammen. Sie sind bei Weitem die häufigsten malignen Tumoren der kaukasischen Bevölkerung mit steigender Inzidenz.
Fragestellung
Die deutschen Leitlinien zur Diagnostik und Therapie beider Hauttumoren machen Angaben zur Histopathologie, die in relevanten Punkten dargestellt werden sollen.
Material und Methoden
Der Beitrag beruht auf den Inhalten der aktuellen Leitlinien, einer selektiven Literaturrecherche und eigenen Fallbeispielen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Bei klinischem Verdacht auf einen der Tumoren ist die histopathologische Diagnose anzustreben. Dies gelingt meist an der Hämatoxylin-Eosin-Standardfärbung, und nur selten sind immunhistologische Untersuchungen indiziert. Standardtherapie ist die Exzision mit histologischer Beurteilung der Schnittränder. Beim Basalzellkarzinom wird ein Low- und High-Grade-Wachstumsmuster unterschieden, wobei der High-Grade-Typ oft eine klinisch nur schwer abzuschätzende Ausdehnung aufweist. Beim kutanen Plattenepithelkarzinom werden mehrere Varianten unterschieden. Insbesondere das desmoplastische Plattenepithelkarzinom weist eine erhöhte Rezidiv- und Metastasierungsrate auf. Wichtiger histologischer Prognosefaktor des Plattenepithelkarzinoms ist die Tumordicke. Eine perineurale Invasion und eine geringe Differenzierung sind mit einer schlechteren Prognose assoziiert. In besonderen Fällen kann die Zuordnung einer Hautinfiltration eines Karzinoms schwierig sein. Eine innovative molekularpathologische Methode stellt die genomweite DNA-Methylierung dar. Anhand eines Beispiels wird dargestellt, dass die sichere Diagnose einer ungewöhnlichen Metastase eines Mammakarzinoms mit plattenepithelialer Differenzierung in der Haut möglich war.