Erschienen in:
01.08.2012 | Hochschule
Burnout-Risiko von Lehramts- und Jurastudierenden der Anfangssemester
verfasst von:
Dipl.-Psych. J. Römer, J. Appel, F. Drews, U. Rauin
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ausgangspunkt der vorliegenden Studie ist die Vermutung, dass der Anteil an Lehramtsstudierenden, die bereits zu Beginn ihres Studiums ungünstige personale Merkmale besitzen, im Vergleich zu anderen Studiengängen besonders hoch ist. Der Zugang zum Studium wäre nach dieser Auffassung zu wenig selektiv. Spätere berufliche oder gesundheitliche Beeinträchtigungen wären somit auch als ein Produkt unpassender Selbstselektion in ein anspruchsvolles Berufsfeld zu interpretieren. Vergleichbar geringe Zugangsbeschränkungen findet man für das Jurastudium. In dieser Untersuchung sollen zentrale personale Risikofaktoren der Burnout-Entstehung von Lehramts- (n=293) mit Jurastudierenden der Anfangssemester (n=348) verglichen werden.
Methode
Die Studierenden wurden mit der Kurzform des Fragebogens zu den arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmustern (AVEM) zu ihren Ressourcen sozialen und personalen Ressourcen im Umgang mit Belastungen befragt. Ergänzend dazu wurden mit einer Kurzversion der Utrecht Work Engagement Scale – Students (UWES-S) affektiv-kognitive Gemütslagen beim Studieren erhoben.
Ergebnisse
Die Ergebnisse unterstützen nur z. T. bereits durchgeführte Untersuchungen, wonach Lehramtsstudierende häufiger als andere Studierendengruppen ungünstigere Verhaltens- und Erlebensmuster im Umgang mit Belastungen zeigen. Der größte Unterschied zwischen Lehramts- und Jurastudierenden zeigt sich im Bereich Engagement. Lehramtsstudierende erleben sich als weniger engagiert und berichten von einer geringeren Freude beim Studieren.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse modifizieren die Annahme von einer negativen Selbstselektion seitens der Lehramtsstudierenden. In beiden Gruppen befinden sich zu etwa 38% hoch belastete Studierende.