Erschienen in:
06.04.2023 | Computertomografie | Leitthema
Peritonealkarzinose beim CUP‑Syndrom
Diagnostik und Indikationsstellung für die multimodale Therapie
verfasst von:
M. Jusufi, Prof. Dr. Dr. h. c. P. Piso, Prof. Dr. N. Zorger
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 5/2023
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Die Peritonealkarzinose als Folge eines CUP-Syndroms („cancer of unknown primary syndrome“) ist eine seltene Entität, für die es keine einheitlichen Therapieempfehlungen oder Leitlinien gibt. Die mediane Überlebenszeit liegt bei 3 Monaten.
Diagnostik
Die Computertomographie (CT), die Magnetresonanztomographie (MRT) und die 18F‑FDG-Positionen-Emissions-Tomographie (PET)/CT sind valide Untersuchungsmodalitäten für den Nachweis einer Peritonealkarzinose. Die Sensitivität aller Verfahren ist am höchsten für große, makronoduläre Manifestationen. Eine Limitation aller bildgebenden Verfahren besteht bei limitierter und kleinknotiger Peritonealkarzinose. Auch die Darstellung von flächig ausgebreiteter peritonealer Metastasierung im Bereich des Dünndarmmesenteriums oder der Zwerchfellkuppeln lässt sich nur mit niedriger Sensitivität darstellen. Deswegen sollte in diesen Fällen eine explorative Laparoskopie als nächster diagnostischer Schritt erwogen werden. So kann bei etwa der Hälfte der PatientInnen eine unnötige Laparotomie vermieden werden, falls bei der Laparoskopie ein diffuser, kleinknotiger Befall der Dünndarmwand und somit ein irresektabler Befund festgestellt wurde.
Therapie
Bei ausgewählten PatientInnen stellt die Durchführung einer kompletten Zytoreduktion mit anschließender hyperthermer intraabdomineller Chemotherapie (HIPEC) eine gute Therapieoption dar. Für das Festlegen der immer komplexer werdenden onkologischen Therapiestrategien ist die möglichst genaue Identifikation des Ausmaßes einer peritonealen Tumormanifestation daher von enormer Wichtigkeit.