Erschienen in:
14.04.2022 | Computertomografie | Originalien
Schädel- und Schädelbasisverletzungen bei Kindern und Jugendlichen
Ergebnisse einer monozentrischen Auswertung
verfasst von:
Simon Konrad, Anja Pähler vor der Holte, Oliver Bertram, Hans-Jürgen Welkoborsky
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der vorliegenden Arbeit war die retrospektive Auswertung von Frakturen des Schädels und der Schädelbasis bei Kindern zur Orientierung bei der Versorgung. Bisher liegen nur wenig Daten über diese Verletzungen bei dieser Patientengruppe vor.
Methoden
Ausgewertet wurden stationäre Fälle mit der Diagnose einer Schädel‑, Schädelbasis- oder Mittelgesichtsfraktur im Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult von 2015–2020 . Alter, Geschlecht, Unfallmechanismus, Diagnostik, Therapie und etwaige Komplikationen wurden erfasst. Daten von insgesamt 224 Patienten wurden in Felsenbein- (Laterobasis-; n = 9), Frontobasis- (n = 4), Orbitaboden- (n = 2), Nasenbein- (n = 107) und Schädelkalottenfrakturen (n = 104) gruppiert.
Ergebnisse
Bei Nasenbeinfrakturen betrug das Durchschnittsalter 10,9 Jahre (64 % männlich), bei Fronto‑/Otobasisfrakturen 6,0 Jahre und (85 % m.), bei Schädelkalottenfrakturen 1,0 Jahre (64 % m.). Häufigste Genese waren Sturzereignisse (63 %), Zusammenstöße (25 %) und tätliche Angriffe (10 %). Sonographiert wurde bei Frakturen der Schädelkalotte in 94 % der Fälle; zu 87 % wurde eine Fraktur nachgewiesen. Bei der Nasenbeinfraktur erfolgte in 92 % der Fälle eine Röntgenaufnahme, in 8 % eine alleinige Sonographie. Bei 95 % dieser Patienten wurde das Nasenbein aufgerichtet. Klassische Frakturzeichen (z. B. Hämatotympanon, okuläre Symptome) oder Zeichen zentralnervöser Störungen (z. B. Amnesie, Nausea) wiesen 12 von 13 Kindern mit Fronto‑/Otobasisfrakturen auf, in diesen Fällen erfolgte stets eine Computertomographie (CT, bei keinem trat eine Liquorrhö auf).
Schlussfolgerung
Die Bildgebung ist anhand der klinischen Verdachtsdiagnose und des Verlaufs zu wählen. Die meisten Patienten können suffizient ohne bleibende Beeinträchtigung behandelt werden, eine Ausnahme bildet die Nasenbeinfraktur.