Erschienen in:
01.03.2015 | Originalien
Der Einfluss der CI-Versorgung von einseitig tauben Patienten auf die Lebensqualität
verfasst von:
M. Rösli, Prof. Dr. rer. nat. S. Hoth, I. Baumann, M. Praetorius, P.K. Plinkert
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Durch aktuelle Erweiterungen der Indikationsregeln werden zunehmend einseitig ertaubte Patienten mit einem Cochleaimplantat (CI) versorgt. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, wie sich deren Lebensqualität postoperativ verändert.
Patienten und Methoden
Es wurden 20 postlingual einseitig ertaubte CI-Träger untersucht und in 2 Gruppen mit normaler (Gruppe 1) bzw. mittelgradig verminderter (Gruppe 2) kontralateraler Hörleistung unterteilt. Ihre Lebensqualität wurde mittels 4 standardisierter Fragebögen (NCIQ, HPS, APHAB, HHIE) und einer visuellen Analogskala ermittelt.
Ergebnisse
Mit Ausnahme der Empfindung von lauten Alltagsgeräuschen (AV-Skala des APHAB-Fragebogens) bei Patienten aus Gruppe 2 profitierten alle Studienteilnehmer signifikant von der CI-Versorgung.
Diskussion
Die Verschlechterung der Hörsituation in der AV-Skala („aversiveness“) kann auf die vermehrte Übertragung von Signalanteilen hoher Frequenz durch das CI zurückgeführt werden. Diese Signalkomponenten werden von CI-Trägern allgemein als unangenehm scharf und schneidend empfunden. Der Einfluss der Ertaubungsdauer und der Response-Shift auf diesen Effekt bedarf weiterführender Untersuchungen.
Schlussfolgerung
Die CI-Versorgung einseitig tauber Patienten erweist sich als berechtigte und sinnvolle Rehabilitationsmaßnahme.