01.05.2005 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Die vielen Facetten der Aspiration
verfasst von:
Dr. C. M. Muth
Erschienen in:
Notfall + Rettungsmedizin
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Ausgabe 3/2005
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Zusammenfassung
Die Aspiration, d. h. das Einatmen von festen oder flüssigen Fremdkörpern in die Atemwege, ist eine gefürchtete Komplikation bei Reanimationsmaßnahmen und/oder Beatmung bzw. Intubation von nicht nüchternen Patienten. Als Folge kommt es zu unterschiedlichen pathophysiologischen Veränderungen der Lunge, welche von der Art und Menge des aspirierten Materials sowie von der Häufigkeit der Aspirationen abhängen. Wichtige Folgen sind das Mendelson-Syndrom, bei dem es durch sauren Mageninhalt zu einer chemischen Reizung und Entzündung der Lunge kommt, sowie die klassische Aspirationspneumonie durch Aspiration von bakteriell kontaminiertem Material. Darüber hinaus haben die Fremdkörperaspiration, die Aspiration von Mineralölbestandteilen sowie das Beinaheertrinken notfallmedizinische Relevanz. Eine Aspiration kann zu ernsthaften gesundheitlichen Störungen oder sogar zum Tod führen. Sie wird zudem insbesondere bei älteren Patienten häufig übersehen und nicht selten inadäquat behandelt.