Symptome
Unterschieden wird eine nicht-neuronopathische Form (Typ I) von neuronopathischen Formen (Typ II). Die nicht-neuronopathische Form ist die häufigste Manifestation (ca. 95 % aller Fälle) und kann in allen Altersgruppen in variierenden Schweregraden auftreten.
Die neuronopathischen Formen sind durch die ZNS-Beteiligung gekennzeichnet. Es wird eine akute, vorwiegend Kinder betreffende und rasch tödlich verlaufende Form (Typ II), von der neuronopathisch-chronischen Verlaufsform (Typ III) unterschieden, die in der frühen bis späten Kindheit auftritt und die Lebenserwartung verkürzt. Die neuronopathische Form ist durch progredienten Zerebralabbau mit fortschreitender starrer Lähmung gekennzeichnet.
Bei allen Patienten finden sich typische Speicherzellen („Gaucher-Zellen“) in Lunge, Leber, Milz, Skelettsystem und Bindegewebe. Gehäufte bronchopulmonale Infekte können auftreten.
Neben einer unspezifischen Hyperpigmentation der Haut, Abgeschlagenheit und Hepatosplenomegalie kann die Beteiligung des Skeletts als milde Osteopenie, avaskuläre Nekrose der großen Gelenke, pathologische Frakturen und Osteolyse klinisch in Erscheinung treten. Darüber hinaus kann ein
Hypersplenismus mit
Anämie und
Thrombozytopenie vorliegen.
Die exakte Diagnose erfolgt durch die laborchemische Bestimmung der β-Glukozerebrosidase im Blut, welche stark vermindert ist sowie durch genetischen Nachweis. Gewebeentnahmen sind nicht erforderlich.
Anästhesierelevanz
Typische Eingriffe mit erforderlicher
anästhesiologischer Betreuung sind insbesondere bei Kindern die Anlage von Gefäßzugängen, partiale
Splenektomie, Versorgung von Frakturen, Gelenkersatz sowie verschiedene nicht primär mit der Erkrankung assoziierte Operationen. Von Bedeutung ist die primär gestörte oder als Nebenwirkung der Enzymersatztherapie auftretende pathologische Gerinnung und eine beeinträchtigte Thrombozytenfunktion.