Leitsymptom: Husten
Husten ist ein lebenswichtiger Schutzreflex der Atemwege, der die Lunge – das Organ mit dem intensivsten Kontakt mit der Außenwelt – vor Überflutung mit Fremdsubstanzen schützt. Allerdings handelt es sich um einen sekundären Schutzmechanismus, der dann zum Tragen kommt, wenn der primäre mukoziliäre Clearencemechanismus durch schädigende Einflüsse (Rauchen!) oder massive Überflutung (Aspiration) versagt. Die Bedeutung der Schutzfunktion des Hustens ist am besten zu ermessen, wenn der Reflex, z. B. bei einer Bulbärparalyse, geschädigt ist oder ausfällt: Die Folge sind Aspirationspneumonien.
Husten ist das Symptom praktisch aller pneumologischen und einiger nichtpneumologischen (chronische Sinusitis, gastroösophagealer Reflux) Erkrankungen. Schließlich ist Husten in den USA die häufigste Beschwerde, weshalb Patienten einen Arzt aufsuchen (Schappert und Burt 2006). Husten trägt auch zur Verbreitung kontagiöser Erkrankungen (Pertussis, Tbc) bei. Neue Erkenntnisse in der Pathophysiologie und Klinik des Hustens ergaben, dass Husten nicht nur als Symptom einer definierten Erkrankung, sondern als eine eigenständige Krankheitsentität (refraktärer chronischer Husten, engl. RCC = refractory chronic cough, oder idiopathischer chronischer Husten, engl. UCC = unexplained chronic cough) auftreten kann.