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Klinische Angiologie
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Publiziert am: 05.01.2024

Arterielle Durchblutungsstörungen des Auges

Verfasst von: Christian Lottspeich, Marc J. Mackert und Michael Czihal
Akute arterielle Gefäßverschlüsse führen in kurzer Zeit zu irreversiblen Schäden an der Netzhaut bzw. dem Sehnerv. Die Ursachen sind vielseitig und reichen vom embolischen Gefäßverschluss über die Mikrozirkulationsstörung bis hin zur entzündlichen Gefäßerkrankung. Gemäß der betroffenen Gefäßprovinz werden akute retinale Durchblutungsstörungen (Zentralarterienverschluss, Arterienastverschluss) von akuten Durchblutungsstörungen des Sehnervs (ischämische Optikusneuropathie) unterschieden. Diagnostisch sollte zunächst eine Riesenzellarteriitis (RZA) als Ursache der arteriellen Durchblutungsstörung des Auges ausgeschlossen bzw. gesichert werden. Bei einem embolischen Arterienverschluss zielt die Diagnostik auf die Vermeidung erneuter Embolien ab. Viele Patienten mit arteriellen Durchblutungsstörungen des Auges haben ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Der Schwerpunkt des internistischen Managements liegt daher auch in der Analyse und optimalen Einstellung der kardiovaskulären Risikofaktoren.

Einleitung

Das folgende Kapitel stellt die Diagnostik und Therapie bei arteriellen Durchblutungsstörungen des Auges dar. Da die Kenntnis der Gefäßversorgung des Auges entscheidend für das Verständnis okulärer Durchblutungsstörungen ist, wird zu Beginn auf die Gefäßanatomie des Auges eingegangen. Im Weiteren werden die Prinzipien der interdisziplinären, ophthalmologischen und internistischen Diagnostik in Abhängigkeit des betroffenen Gefäßgebiets dargestellt. Folgende Krankheitsentitäten werden dabei besprochen:
  • akute retinale Durchblutungsstörungen: Zentralarterienverschluss (ZAV) und Arterienastverschluss (AAV),
  • die ischämische Optikusneuropathie (ION) sowie
  • das okuläre Ischämiesyndrom (OIS).
Die okuläre Beteiligung bei Riesenzellarteriitis (RZA) nimmt eine Sonderstellung ein, da sie sowohl einen ZAV als auch eine ischämische Optikusneuropathie hervorrufen kann.
Nicht eingegangen wird in diesem Kapitel auf die diabetische oder hypertensive Retinopathie, die retinale Vaskulitis sowie venöse Verschlüsse des Auges (Kap. „Venöse Thrombosen des Auges“).

Anatomie

Die Arteria ophthalmica (AO) zieht als erster Ast der Arteria carotis interna retrobulbär von temporal nach nasal und versorgt nach Abgang mehrerer Gefäßäste Teile des äußeren Auges. Retroorbital gibt die AO als wichtigste Äste die A. centralis retinae (ACR) sowie die posterioren Ziliararterien (PCA) ab. Die ACR zieht zirka 10–20 mm dorsal der Netzhaut in den Nervus opticus und dann zentral in diesem zur Retina. In der Papilla nervi optici teilt sich die ACR in die funduskopisch sichtbaren Netzhautäste. Die PCA ziehen parallel zum Nervus opticus Richtung Bulbus, teilen sich mehrfach auf und geben bis zu 20 kurze PCA ab (Arteria ciliares posteriores breves) (Hayreh 2001). Diese versorgen dann teils den Sehnervenkopf (sog. Haller-Zinn-Gefäßkranz) sowie teils die hinteren Anteile der Choroidea. Abb. 1 zeigt vereinfacht die arterielle Gefäßversorgung des Auges.
Als anatomische Besonderheit der arteriellen Blutversorgung des Auges besitzen zirka 15–30 % aller Menschen eine Arteria cilioretinalis (Feltgen und Pielen 2017). Diese zilioretinale Arterie ist ein arterieller Ast aus dem Versorgungsgebiet der PCA, welcher dann in der Retina verläuft und einen zentralen Teil der Netzhaut versorgt. Relevant ist dies bei Patienten mit ZAV und erhaltener zilioretinaler Arterie. Hier ist der zentrale Visus meist gut erhalten, da die Makula als Ort des schärfsten Sehens weiterhin durchblutet ist (siehe Abb. 3c).

Diagnostische Prinzipien

Interdisziplinäre Versorgung

Akute arterielle Durchblutungsstörungen sind häufige Ursachen der plötzlich einsetzenden schmerzlosen Sehminderung (Hayreh 2014). Ein Gefäßverschluss oder eine Minderperfusion führt in der Regel bereits nach kurzer Zeit zum irreversiblen Untergang von Nervenzellen der Retina bzw. Nervenfasern des Sehnervs. Wichtige Prognosefaktoren sind neben Lokalisation und Ausmaß der Ischämie insbesondere die Symptomdauer und die damit verbundene Zeit bis zur Therapieeinleitung. Die enge und zügige Zusammenarbeit zwischen Ophthalmologie, Gefäßmedizin und Neurologie steht daher im Vordergrund.
Diagnostik und Therapie bei arteriellen Durchblutungsstörungen des Auges sind abhängig von der konkreten ophthalmologischen Diagnose. Diese sollte daher vom Augenarzt möglichst klar formuliert sowie potenzielle diagnostische Unsicherheiten kommuniziert werden. Bei unklaren Fällen ist immer eine interdisziplinäre Besprechung der Befunde notwendig.

Riesenzellarteriitis mit okulärer Beteiligung

Die okuläre Beteiligung bei Riesenzellarteriitis (RZA) nimmt eine Sonderstellung unter den okulären Durchblutungsstörungen ein und betrifft auch heute noch 10–15 % der Patienten mit RZA (Soriano et al. 2017). In ca. 90 % der Patienten mit RZA und okulärer Beteiligung sind die PCA betroffen (arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie, aAION) (Heron et al. 2022). Deutlich seltener, in etwa 5–10 % der Fälle, kommt es zu einem Verschluss der ACR (arteriitischer ZAV; siehe auch Abb. 2). Pathophysiologisch kommt es aufgrund der lokalen Arteriitis zu einer myointimalen Hyperplasie mit zunehmender Lumenreduktion der betroffenen Gefäße, in deren Konsequenz möglicherweise am Ende der thrombotische Gefäßverschluss steht.
Auch wenn nicht-arteriitische Ursachen von ischämischer Optikusneuropathie sowie ZAV deutlich häufiger sind (ca. 90 % respektive ≥ 95 %), muss die RZA stets vorrangig als Differenzialdiagnose Berücksichtigung finden. Insbesondere bei syn- oder metachronem Auftreten von AION und ZAV muss immer auch an die RZA gedacht werden. Hinweisend sind hier anamnestische Angaben (neu aufgetretene Kopfschmerzen, Kieferclaudicatio, Amaurosis fugax und transiente Diplopien), körperliche Untersuchungsbefunde (geschwollene Temporalarterien) sowie Hinweise auf eine systemische Entzündungsreaktion im Labor (normochrome Anämie, Thrombozytose, variabel ausgeprägte Erhöhung von C-reaktivem Protein und Blutsenkungsgeschwindigkeit).
Bereits bei begründetem klinischem Verdacht auf eine RZA ist die rasche, hochdosierte und intravenöse Gabe von Glukokortikoiden indiziert (Schirmer et al. 2020). Diese darf keineswegs durch die weitere Diagnostik bzw. das Warten auf die Diagnostik verzögert werden. Bei Patienten mit RZA bei denen bereits ein einseitiger Visusverlust eingetreten ist, kann so in den meisten Fällen der Visus des kontralateralen Auges erhalten werden. Ein zusätzlicher Nutzen einer medikamentösen Thrombozytenaggregationshemmung ist nicht belegt (Schirmer et al. 2020).
Bereits bei klinischem Verdacht auf eine okuläre Beteiligung bei RZA muss die rasche, intravenöse und hochdosierte Gabe von Glukokortikoiden erfolgen, welche nicht durch den diagnostischen Prozess verzögert werden darf.
Bildgebende Verfahren, allen voran die hochauflösende Sonografie der Temporalarterien sind fest etabliert in der Diagnostik der RZA (Schirmer et al. 2020). Die Temporalisbiopsie hat heute ihren wesentlichen Stellenwert in der Diagnostik der RZA bei begründetem klinischem Verdacht aber unergiebiger bildgebender Diagnostik. Weitere Details und Informationen zur RZA finden sich in Kap. „Riesenzellarteriitis“.

Ophthalmologische Diagnostik

Das Ziel der ophthalmologischen Diagnostik ist es, als Ursache der Sehstörung eine Durchblutungsstörung zu erkennen und eine eindeutige Zuordnung zum betroffenen Gefäßgebiet zu treffen. Wichtig in der ophthalmologischen Anamnese sind insbesondere Fragen nach der Dauer und Geschwindigkeit des Symptombeginns der Visusminderung.
Neben der monokularen Sehschärfenprüfung (mit bekannter Korrektur) muss obligat die Pupillenfunktion zum Nachweis eines relativen afferenten Pupillendefizits geprüft werden (Swinging-Flashlight-Test). Außerdem wird eine Spaltlampenuntersuchung der vorderen Augenabschnitte und die binokulare Untersuchung des zentralen Augenhintergrundes durchgeführt. Typische ophthalmologische Befunde bei okulären arteriellen Durchblutungsstörungen (ZAV, AAV, AION) sind in Abb. 3 dargestellt.
Weitere, fakultative Methoden in der ophthalmologischen Diagnostik bei retinalen Durchblutungsstörungen sind die optische Kohärenztomografie (OCT), Fluoreszenzangiografie (FLA) sowie OCT-Angiografie (OCT-A):
  • Mit der OCT können typische strukturelle Veränderungen in der Netzhaut bei arteriellen Gefäßverschlüssen dargestellt werden. In der Frühphase retinaler Durchblutungsstörungen kommt es durch das Ödem der inneren Netzhautschichten zu einer Verdickung und zum Strukturverlust der retinalen Schichten. Dieses Netzhautödem tritt bereits in den ersten Stunden auf und nimmt im Sinne einer Sättigungskurve zeitlich zu. Dies könnte möglicherweise zukünftig zur genaueren Einschätzung der Ischämiedauer und damit der Indikationsstellung einer Lysetherapie dienen (Wenzel et al. 2021).
  • Bei der FLA wird Fluorescein als Kontrastmittel venös appliziert und so die Blutgefäße bzw. die Durchblutung der Netzhaut dargestellt. Die FLA ist zur Diagnose bei arteriellen Verschlüssen nicht unbedingt notwendig, kann aber hilfreiche Zusatzinformationen bringen. Insbesondere beim OIS kann die ausbleibende bzw. verspätete retinale arterielle Perfusion (verlängerte Arm-Retina-Zeit) bestimmt, die Rekanalisierung eines Gefäßverschlusses dargestellt werden und zum Nachweis ischämischer Areale und Proliferationen verwendet werden (Pielen et al. 2011).
  • Weniger invasiv ist die neuere Methode der OCT-A. Mit ihr kann die eingeschränkte Perfusion im Versorgungsgebiet der Zentralarterie und selektiv der superfizielle und tiefe Gefäßplexus an der Netzhaut dargestellt werden (Wenzel et al. 2021).

Internistische Diagnostik

Die zentralen Aufgaben der internistischen Diagnostik umfassen:
1)
Sicherung bzw. Ausschluss einer zugrunde liegenden RZA
 
2)
Emboliequellensuche bei Patienten mit nicht-arteriitischem ZAV sowie bei Patienten mit AAV
 
3)
Abklärung des kardiovaskulären Risikoprofils bei Patienten mit nicht- arteriitischer AION (nAION)
 
Grundzüge der internistischen und weiterführenden Diagnostik in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden ophthalmologischen Diagnose sind in Tab. 1 dargestellt. Kein evidenzbasierter Bestandteil der Routinediagnostik ist das Thrombophilie-Screening.
Tab. 1
Internistische Diagnostik bei Zentralarterienverschluss, Arterienastverschluss und ischämischer Optikusneuropathie (adaptiert nach Lottspeich et al. 2020). RZA Riesenzellarteriitis
 
Zentralarterienverschluss
Arterienastverschluss
Ischämische Optikusneuropathie
Internistische Basisdiagnostik
• Anamnese
• Körperliche Untersuchung mit Vitalparametern
• Basislabor inkl. Blutbild, CRP
• 12-Kanal-EKG
+
• Kardiovaskuläre Risikofaktoren
• Hinweise für RZA
+
• Kardiovaskuläre Risikofaktoren
• Vorhofflimmern
+
• Kardiovaskuläre Risikofaktoren
• Hinweise für RZA
• Schlafapnoe
• Hypotone Phasen (Kontrolle Blutdruck-Medikation)
Duplexsonografie der Temporal- sowie Axillararterien
+
(Halo? Wandverdickung?)
+
(Halo? Wandverdickung?)
Transorbitale Sonografie
+
(Spot-Zeichen?)
(+)
Emboliequellensuche
• Duplexsonografie der hirn-/augenzuführenden Arterien
• Langzeit-EKG
• Transthorakale Echokardiografie
+
+
Thrombophilie-Screening
Erweiterte Diagnostik
Komplettierung Emboliequellensuche:
 - ggf. transösophageale Echokardiografie
 - ggf. CT-Angiografie von Aortenbogen/hirnversorgenden Arterien
Schlaganfalldiagnostik:
 - Neurologisches Konsil
 - Kranielle MRT
Abklärung von Ursachen möglicher Hypotonien:
 • Schlafapnoe-Screening
 • Langzeit-Blutdruck (nächtliche Hypotonien?)
Weiteres:
 • Langzeit-EKG
 • Duplexsonografie (Plaque-Screening)

Durchblutungsstörungen der retinalen Arterien

Retinale Gefäßverschlüsse können nach ihrer Lokalisation (ZAV, ZAV mit zilioretinalem Gefäß, AAV), ihrer Ursache (arteriitisch versus nicht-arteriitisch) und der Ischämiedauer (Amaurosis fugax versus persistierend) eingeteilt werden.

Symptomatik und Ätiologie

Die Symptomatik des ZAV ist die plötzlich einsetzende, einseitige, schmerzlose Sehverschlechterung. Beim ZAV kommt es hierbei in > 90 % zu einer Sehminderung zwischen Lichtscheinwahrnehmung und Handbewegung (Hayreh und Zimmerman 2005). Die Inzidenz wird mit ca. 2/100.000 angegeben und es sind insbesondere ältere Patienten mit atherosklerotischem Risikoprofil betroffen (Mac Grory et al. 2021). Eine vorausgehende Amaurosis fugax gilt als Warnsymptom, tritt allerdings bei nur bei ca. 15 % der Patienten auf (Hayreh und Zimmerman 2014). Die Visusminderung bei ZAV ist in der Regel anhaltend und schwerwiegend (Visus < 0,1). Bei Patienten mit der anatomischen Variante eines zilioretinalen Gefäßes (in 15–30 %) ist das visuelle Outcome in der Regel deutlich besser (Hayreh 2014). Es besteht hier eine erhaltene zentrale Sehschärfe bei komplett ausgefallenem Rest-Gesichtsfeld. Beim AAV ist die Symptomatik ein plötzlicher, schmerzloser, meist bogenförmiger Gesichtsfeldausfall, die zentrale Sehschärfe kann noch relativ gut erhalten sein. Ein AAV ist in nahezu allen Fällen durch eine Embolie bedingt. Ebenfalls ist beim ZAV meist ein thromboembolisches Geschehen ursächlich – in ca. 5 % liegt allerdings eine RZA zugrunde (Hayreh und Zimmerman 2005).

Diagnostik

Die Funduskopie bei ZAV zeigt ein Abblassen der Retina durch das Netzhautödem und häufig im Bereich der Makula einen „kirschroten Fleck“ – die normale rötliche Färbung der durchscheinenden Aderhaut im Bereich der Fovea bei umgebender weißlich-ödematöser Netzhaut (siehe Abb. 3a). Retinale Emboli können in 20–30 % der Fälle gefunden werden (Feltgen und Pielen 2017). Beim AAV ist funduskopisch der retinale Embolus in der Regel direkt sichtbar (siehe Abb. 3b). Funduskopisch imponieren die Netzhautarterien im betroffenen Ischämieareal kaliberreduziert mit oftmals unterbrochener Blutsäule.
Die transorbitale Sonografie kann bei fehlendem Flussnachweis zur Verifizierung eines ZAV dienen (siehe Abb. 2a und 4b). Bei einigen Patienten mit embolischem ZAV besteht sonografisch im Bereich des Sehnervenkopfes ein sog. Spot-Zeichen (siehe Abb. 4a sowie Kap. „Transorbitale und transkranielle Duplexsonographie“). Es handelt sich hierbei um das sonografische Korrelat eines fibrin- und/oder cholesterinreichen Embolus (Smith et al. 2020). Bei Nachweis eines Spot-Zeichens kann die Diagnose eines embolischen ZAV als gesichert gelten, wenngleich dieses sonografische Zeichen keine Zuordnung der Emboliequelle (arterio-arteriell embolisch vs. kardioembolisch) erlaubt. Noch bedeutsamer ist, dass auf Basis des Spot-Zeichens eine vaskulitische Genese des ZAV mit exzellentem negativem prädiktivem Wert ausgeschlossen werden kann.
Bei Nachweis eines Spot-Zeichens in der transorbitalen Sonografie kann mit hoher Sicherheit eine Riesenzellarteriitis als Ursache des ZAV ausgeschlossen werden.
Die weitere internistische Diagnostik für ZAV und AAV ist in Tab. 1 dargestellt. Vorrangig sollte bei retinalen Durchblutungsstörungen eine eingehende Emboliequellensuche durchgeführt werden. Die häufigsten Emboliequellen sind Plaques/Stenosen der ipsilateralen Arteria carotis interna sowie kardiale Pathologien (hier insbesondere das linke Vorhofohr bei Vorhofflimmern, aber auch Klappenvitien wie die Aortenklappenstenose) (Mac Grory et al. 2021). Entsprechend ist bei diesen Patienten eine Duplexsonografie der augenzuführenden Arterien sowie eine kardiale Diagnostik inklusive Echokardiografie (ggf. auch transösophageale Echokardiografie) sowie ein Langzeit-EKG empfohlen. Bei rechtsseitigen embolischen Gefäßverschlüssen sollte sonografisch auch der Truncus brachiocephalicus dargestellt werden (siehe Abb. 5 sowie Video 1).
Studien belegen bei Patienten mit ZAV ein sehr hohes Schlaganfallrisiko im Zeitraum um das Ereignis (bis zu 45-fach erhöht) (Park et al. 2015; Chodnicki et al. 2019). Bei ca. 30 % der Patienten bestehen bereits „stille“ zerebrale Ischämien (Biousse et al. 2018).

Therapie

Es gibt bisher keine hochwertige Evidenz zur Initialtherapie retinaler Durchblutungsstörungen. Verschiedene konservative Therapiemaßnahmen wurden propagiert (u. a. Bulbusmassage, Parazentese, isovolumetrische Hämodilution, Pentoxifyllin-Gabe), haben aber hinsichtlich des Visus keinen Vorteil gegenüber Placebo gezeigt (Scott et al. 2020).
Verschiedene Therapien können gemäß den deutschen und internationalen Leitlinien Patienten angeboten werden, wobei individuell Nutzen und Risiko klar erläutert und abgewogen werden müssen (Mac Grory et al. 2021; AWMF 2022). So kann in Analogie zur Therapie des ischämischen Schlaganfalls bei Patienten mit ZAV eine Lysetherapie erwogen werden, falls die Diagnose innerhalb von weniger als 4,5 h nach Beschwerdebeginn gestellt wird. Dies wird durch kleinere Studien unterstützt, allerdings existiert keine hochwertige Evidenz für diese Behandlung. Derzeit evaluieren prospektiv mehrere nationale sowie internationale klinische Studien die Lysetherapie bei ZAV (z. B. REVISION-Studie; Schultheiss et al. 2021). Möglichweise kann auch die transokuläre Duplexsonografie zur Differenzierung der Therapie beitragen. In einer klinischen Studie konnte gezeigt werden, dass bei Nachweis eines retrobulbären Spot-Zeichens keine signifikante Erholung des Visus durch die Lysetherapie zur erwarten ist (Nedelmann et al. 2015).
Durch die geringe Ischämiezeit der Retina ist die Prognose bei Patienten mit ZAV und AAV hinsichtlich des Visus meist sehr limitiert. Da die Mehrzahl der Patienten mit zeitlicher Verzögerung ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt, liegt der Fokus des Managements daher meist in der Diagnosestellung einer ursächlichen internistischen Erkrankung und der Einleitung einer adäquaten Sekundärprophylaxe, insbesondere einer antithrombotischen Therapie (AWMF 2022):
1)
Bei begründetem klinischen V. a. RZA ist eine hochdosierte, intravenöse Glukokortikoid-Therapie einzuleiten (siehe oben sowie Kap. „Riesenzellarteriitis“).
 
2)
Bei nicht-arteriitischen ZAV mit vermuteter arterio-arteriell embolischer Genese sollte eine Behandlung mittels Thrombozytenaggregationshemmung erfolgen (z. B. ASS 100 mg/Tag). In Analogie zu kleinen ischämischen Schlaganfällen/Hochrisiko-TIAs kann eine zeitlich begrenzte, duale Plättchenhemmung erwogen werden (10–21 Tage; Bhatia et al. 2021; Fonseca et al. 2021).
 
3)
Bei im Falle eines ipsilateralen retinalen Arterienverschlusses als symptomatisch zu wertende mittel- oder hochgradige Karotisstenose sollte neben den konservativen Therapiemaßnahmen eine Revaskularisation entsprechend den aktuell gültigen Leitlinien erfolgen (AWMF 2020); (Kap. „Stenosen und Verschlüsse der extrakraniellen A. carotis“).
 
4)
Bei nicht-arteriitischen ZAV mit vermuteter kardioembolischer Genese (insbesondere Vorhofflimmern) ist zur Sekundärprophylaxe eine therapeutische Antikoagulation indiziert.
 
5)
Die kardiovaskulären Risikofaktoren sollten überprüft und optimal eingestellt werden.
 
Zur Erkennung und Behandlung von okulären Komplikationen – insbesondere Neovaskularisationen durch die Ischämie mit konsekutivem Augeninnendruckanstieg (Neovaskularisationsglaukom) – sollten Patienten im weiteren Verlauf ophthalmologisch angebunden sein (AWMF 2022).

Durchblutungsstörungen des Sehnervs – ischämische Optikusneuropathie

Als ischämische Optikusneuropathie werden die unterschiedlichen Formen der Durchblutungsstörung des Sehnervs zusammengefasst (Biousse und Newman 2015; Berry et al. 2017). In den meisten Fällen (> 90 %) ist der vordere Teil des Sehnervs betroffen (anteriore ischämische Optikusneuropathie; AION). Die Ischämie des hinteren Sehnervs (posteriore ischämische Optikusneuropathie, PION) wird deutlich seltener – und mutmaßlich zu selten – diagnostiziert. Erschwert wird Diagnosestellung der PION dadurch, dass diese keine wegweisenden funduskopischen Merkmale aufweist und damit letztlich eine Ausschlussdiagnose ist.
Eine bedeutsame Einteilung grenzt die arteriitische von der nicht-arteriitischen ischämischen Optikusneuropathie ab. Die AION ist in ca. 10 % der Fälle durch eine RZA bedingt (aAION; Abschn. 3.2). Deutlich häufiger ist die nicht-arteriitische AION (nAION), die in den folgenden Abschnitten erläutert wird.

Symptomatik und Ätiologie

Die Symptomatik der ION ist ein plötzlicher, einseitiger, schmerzloser Gesichtsfeldausfall (siehe Abb. 3e) bis hin zum kompletten Visusverlust. Die Visusminderung kann sich auch über einige Tage oder Wochen ausbilden. In der Regel sind betroffene Patienten älter als 50 Jahre und haben kardiovaskulären Vorerkrankungen (Berry et al. 2017).
Die Pathophysiologie der nAION ist bisher nicht abschließend geklärt; es wird ein multifaktorielles Geschehen angenommen. Auch wenn die Erkrankung häufig als „Schlaganfall des Sehnervs“ bezeichnet wird, spiegelt das wahrscheinlich nur unzureichend die vermuteten pathophysiologischen Mechanismen wider. Akuter Auslöser ist am ehesten ein passager verminderter Blutfluss der kurzen PCA, also der kleinen Gefäße, die den Sehnervenkopf versorgen (Hayreh 2001). Die Minderdurchblutung – beeinflusst durch lokale Autoregulationsmechanismen und vorbestehende Gefäßschädigungen – triggert wiederum ein Ödem mit sekundärem Kompartmentsyndrom des vorderen Sehnervs, welches sich durch vorbestehende lokale Risikofaktoren weiter verschlechtern kann. Häufig weisen Patienten mit nAION als prädisponierenden Faktor eine „enge“ oder „übervolle“ Papille auf („crowded disc“ oder „disc at risc“). Auch sog. Drusen (Ablagerungen von extrazellulärem Material im Bereich des Sehnervenkopfes) können zu einer anatomischen Enge führen und sind Risikofaktoren der nAION (Berry et al. 2017). Falls keine lokalen Risikofaktoren der Papille vorliegen, sollte die Diagnose hinterfragt und insbesondere auch eine arteriitische Genese in Betracht gezogen werden!
Passend zur erläuterten Pathophysiologie wird die nAION gehäuft bei Patienten nach passagerer Hypotonie diagnostiziert (u. a. Hämodialysebehandlung, Hypovolämie, hämorrhagischer Schock, im Rahmen von kardiochirurgischen Eingriffen; Biousse und Newman 2015). Häufig wird von Patienten die Sehminderung erstmalig beim morgendlichen Erwachen bemerkt, sodass nächtliche Hypotonien sowie nächtliche Abfälle der Sauerstoffsättigung (im Rahmen eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms, OSAS) sehr wahrscheinlich in vielen Fällen eine zentrale ätiologische Rolle spielen.

Diagnostik

Die ophthalmologische Diagnosestellung der AION basiert auf
1)
der Anamnese einer plötzlichen, einseitigen, schmerzlosen Visusminderung (typischerweise sogenannter „horizontaler Trenner“, syn. altitudinaler Gesichtsfeldausfall, siehe Abb. 3e),
 
2)
einem afferenten Pupillendefekt der betroffenen Seite und
 
3)
dem funduskopischem Nachweis einer reaktiven, segmentalen Schwellung der Sehnervenpapille, einem sog. Papillenödem (siehe Abb. 3d).
 
Letzteres kann bei vielen weiteren Erkrankungen auftreten, sodass Differenzialdiagnosen eines Papillenödems berücksichtigt werden müssen:
  • Neuritis nervi optici: Die Optikusneuritis kann idiopathisch und im Rahmen einer multiplen Sklerose auftreten. Sie präsentiert sich in der Regel als Visusminderung mit Schmerzen, insbesondere bei Augenbewegung, sowie häufig auch durch Einschränkungen des Farbsehens. Es sind meist jüngere Patienten ohne kardiovaskuläre Risikofaktoren betroffen.
  • Erhöhter Hirndruck: Bei Stauungspapille sollte an einen zugrunde liegenden erhöhten Hirndruck gedacht werden. Das Papillenödem liegt hier meist beidseitig vor, allerdings kann es in seltenen Fällen auch einseitig bestehen (sog. Foster-Kennedy-Syndrom). Bei V. a. erhöhten Hirndruck ist eine neurologische Untersuchung sowie zerebrale Bildgebung indiziert.
  • Drusen: Drusen sind Ablagerungen der Netzhaut und können im Bereich der Papille ein Ödem vortäuschen („Pseudopapillenödem“). Diese sind aber auch Risikofaktoren für die Entstehung einer nAION. Falls Drusen nur gering ausgeprägt und funduskopisch nicht sichtbar sind, kann dies zu diagnostischer Unsicherheit führen. Hier kann die transokuläre Sonografie hilfreich sein (Kap. „Transorbitale und transkranielle Duplexsonographie“).
Eine Übersicht zur internistischen Diagnostik ist in Tab. 1 dargestellt. Wie auch beim ZAV sollten eine vaskulitische Genese ausgeschlossen und die kardiovaskulären Risikofaktoren überprüft werden. Anders als bei retinalen Durchblutungsstörungen liegt bei nAION-Patienten mutmaßlich kein thrombembolisches Ereignis zugrunde, sodass eine Emboliequellensuche nicht sinnvoll ist. Die Duplexsonografie der hirnversorgenden Gefäße dient hier in erster Linie der Identifizierung arteriosklerotischer Läsionen im Hinblick auf die Ausrichtung der medikamentösen Sekundärprophylaxe.
In der Anamnese ist nach transienten Risikofaktoren für eine Minderperfusion des Sehnervs zu fragen (hypotensive Phasen im Rahmen von Hämodialysebehandlungen, operativen Eingriffen etc.). Die antihypertensive Medikation sollte überprüft und eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durchgeführt werden.
Das OSAS wurde in einer aktuellen Metaanalyse als unabhängiger Risikofaktor für eine nAION bestätigt (Wu et al. 2016), sodass bei klinischem Verdacht ein OSAS-Screening durchgeführt werden sollte.
Wenn auch mutmaßlich weniger kausal als vielmehr assoziiert im Rahmen eines kardiovaskulären Risikoprofils, wurde in einer prospektiven Beobachtungsstudie bei nAION-Patienten eine vergleichbare Inzidenz von Vorhofflimmern wie bei ZAV-Patienten festgestellt (etwa 15 %; Callizo et al. 2017). Damit erscheint auch bei nAION-Patienten die Durchführung einer Langzeit-EKG-Untersuchung sinnvoll.

Therapie

Bisher gibt es keine etablierte Primärtherapie für Patienten mit nAION, obwohl viele unterschiedliche Maßnahmen propagiert und untersucht wurden (Berry et al. 2017). Einige Lokaltherapien zeigten zwar eine Besserung des Papillenödems (z. B. intravitreale Injektion von anti-VEGF oder Glukokortikoiden), jedoch ohne signifikante Verbesserung des Visus und sind daher nicht empfohlen. Insgesamt gibt es nach aktueller Studienlage weder für lokale Maßnahmen (u. a. auch die chirurgische Dekompression des Sehnervs) noch systemische Therapien (ASS, Glukokortikoiden, hyperbare Sauerstofftherapie) eine evidenzbasierte Empfehlung (Berry et al. 2017). Vielversprechend war eine große retrospektive Analyse, die eine Besserung des Visus bei nAION-Patienten auf eine orale Glukokortikoid-Therapie zeigte (Hayreh und Zimmerman 2008). Letztlich konnten die Daten aber in weiteren Studien sowie auch in einer Metaanalyse nicht bestätigt werden (Chen et al. 2019). Aufgrund der potenziellen Nebenwirkungen kann die systemische Glukokortikoid-Therapie nicht ubiquitär empfohlen werden, wird aber dennoch einigen Patienten mit ausgeprägter Papillenschwellung zum Zeitpunkt der Diagnose aufgrund fehlender Alternativen angeboten (sog. Hayreh-Schema; Hayreh und Zimmerman 2008).
Aktuelle Therapieempfehlungen beschränken sich auf eine Sekundärprophylaxe mit Optimierung der kardiovaskulären Risikofaktoren. Aufgrund der vermuteten Pathophysiologie der Erkrankung sollte das Augenmerk auf die Vermeidung nächtlicher Hypotonien gelegt werden (ggf. Anpassung der abendlichen antihypertensiven Medikation). OSAS bei Patienten mit nAION ist häufig, und Patienten mit schwerem OSAS haben ein erhöhtes Risiko, auch am kontralateralen Auge eine nAION zu entwickeln (Aptel et al. 2015). Entsprechend sollte bei anamnestischen Hinweisen die OSAS-Diagnostik durchgeführt werden und bei Nachweis eines OSAS dieses zügig behandelt werden.

Okuläres Ischämiesyndrom

Das OIS ist eine Sonderform der okulären Durchblutungsstörung, die durch eine chronische Minderperfusion des gesamten Augapfels gekennzeichnet ist. Die Erkrankung ist insgesamt selten und tritt typischerweise einseitig bei höhergradigen ipsilateralen Stenosen (> 80 %) oder Verschlüssen der Arteria carotis interna auf (Pielen et al. 2011). Symptome des betroffenen Auges sind schleichende Visusminderung/verlust, Schmerzen sowie gelegentlich eine Amaurosis fugax (teils mit Assoziation zu körperlicher Belastung).
Funduskopisch finden sich u. a. als Zeichen einer Ischämie, eine Verengung der Netzhautarterien sowie eine Erweiterung der Netzhautvenen mit ggf. retinalen Blutungen, retinalen Neovaskularisationen, Mikroaneurysmen, Cotton-wool spots und als Folge eine Rubeosis iridis mit Augeninnendruckanstieg (Neovaskularisationsglaukom, siehe Abb. 6). Schwierig ist ophthalmologisch insbesondere die Abgrenzung zum Zentralvenenverschluss oder zu diabetischen Fundusveränderungen. Duplexsonografisch lässt sich entsprechend eine Stenosierung oder ein Verschluss der ipsilateralen ACI diagnostizieren. Insbesondere bei chronischen Verschlüssen der ACI sind die therapeutischen Optionen limitiert (keine sinnvolle Revaskularisationsmöglichkeit) und beschränken sich dann auf die lokale Behandlung des Neovaskularisationsglaukoms und die medikamentöse Sekundärprophylaxe der zerebrovaskulären Verschlusserkrankung.

Elektronisches Zusatzmaterial

Video 1
Flottierende, wandadhärente Struktur im Bereich des Truncus brachiocephalicus (MP4 522 kb)
Literatur
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