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Magnesium

Verfasst von: C. Vidal und W. -R. Külpmann
Magnesium
Synonym(e)
Mg
Englischer Begriff
magnesium
Definition
Erdalkalimetall.
Molmasse
Relative Atommasse: 24,305.
Synthese – Verteilung – Abbau – Elimination
Der tägliche Magnesiumbedarf von 15 mmol wird mit der Nahrung zugeführt. Magnesium ist neben Kalium mengenmäßig das bedeutendste intrazellulare Kation. Die Regulation der Magnesiumkonzentration im Plasma erfolgt durch die Anpassung der renalen Elimination. Im Plasma liegt etwa 65 % in freier Form vor, 35 % sind gebunden, überwiegend an Proteine (Albumin).
Funktion – Pathophysiologie
Ursachen der Hypomagnesiämie:
Negative äußere Bilanz:
Störung der inneren Bilanz (Magnesium-Shift aus dem Extrazellulärraum):
  • „Hungry-bone“-Syndrom nach totaler Parathyreoidektomie
  • Gravidität
  • Insulingabe
Ursachen der Hypermagnesiämie:
Positive äußere Bilanz:
  • Erhöhte Zufuhr
    • Parenteral: Magnesiumtherapie
    • Enteral: magnesiumhaltige Antacida
    • Rektal: magnesiumhaltige Klysmen
  • Verminderte Ausfuhr
Störung der inneren Bilanz (Magnesiumfreisetzung aus dem Intrazellulärraum):
  • Rhabdomyolyse
  • Zelllyse nach Zytostatikatherapie
  • Verbrennung
  • Trauma
Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen
Analytik
Die Bestimmung der Gesamtmagnesiumkonzentration erfolgt im Plasma überwiegend nach Farbreaktion z. B. mit Xylidylblau, seltener mittels Atomabsorptionsspektrometrie (AAS). Für die Bestimmung im Urin wird die AAS-Messung eingesetzt. Die Bestimmung der freien Magnesiumkonzentration im Plasma (sog. ionisiertes Magnesium) erfolgt mittels ionenselektiver Elektrode. Wegen der pH-abhängigen Proteinbindung ist die Konzentrationsbestimmung des ionisierten Magnesiums mit einer gleichzeitigen pH-Messung verknüpft.
Referenzbereich – Erwachsene
Der Referenzbereich für Plasma unterstellt eine ausreichende hohe Magnesiumzufuhr, die häufig nicht erreicht wird.
Referenzbereich:
Analyt
Magnesiumform
Referenzbereich (mmol/L)
Magnesium, gesamt
0,75–1,10
Magnesium, ionisiert (pH 7,40)
0,53–0,67
Magnesium, gesamt
2,5–8,5
Referenzbereich – Kinder
Nicht verfügbar.
Indikation
Die Gesamtmagnesiumbestimmung ist indiziert bei Verdacht auf Hypomagnesiämie (s. o.). Die Ursache einer Hypomagnesiämie kann aufgedeckt werden durch die Bestimmung von Magnesium im Urin: Eine Magnesiumausscheidung <0,5 mmol/L spricht für extrarenale Ursachen, eine Ausscheidung >1,5 mmol/L für eine renal bedingte Hypomagnesiämie. Die Bestimmung des ionisierten Magnesiums ist besonders indiziert bei Veränderungen der gebundenen Magnesiumfraktion (z. B. Hypalbuminämie, Citratgabe).
Literatur
Külpmann WR, Stummvoll HK, Lehmann P (2003) Elektrolyte, Säure-Basen und Blutgase, 3. Aufl. Springer, Wien/New York