Schwangerschaft bei vorbestehender Nierenerkrankung
Mit zunehmender Abnahme der GFR steigt das Risiko für eine komplikationsträchtige Frühgeburt und eine permanente Verschlechterung der mütterlichen Nierenfunktion. Neben dem Ausmaß der Nierenfunktionseinschränkung zum Zeitpunkt der Konzeption sind der Schweregrad der Hypertonie, der Proteinurie und der bisherige Krankheitsverlauf in die Risikoabschätzung miteinzubeziehen.
Die Verbesserung des Outcomes in den letzten Jahren ist v. a. auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Nephrologen, Gynäkologen und Neonatologen zurückzuführen. Ihr Ziel sollte es auch sein, dass junge nierenkranke Frauen bereits vor einer Schwangerschaft umfassend über Risiken und Erfolgsaussichten beraten werden. Diese sollten von Beginn der Schwangerschaft an in einem erfahrenen Perinatalzentrum gemeinsam vom Nephrologen und Gynäkologen betreut werden.
Die Schwangeren sollten bis zur 30. Woche in 2-wöchigem und dann in wöchentlichem Abstand gesehen werden. Regelmäßige Kontrollen der mütterlichen Blutdruck- und Laborwerte und eine Abschätzung des fetalen Wachstums mittels Ultraschall sind Voraussetzung für eine optimale Therapieanpassung.