Prämenstruelles Syndrom: Diagnostik und Therapie
Als prämenstruelles Syndrom (PMS) werden in der Lutealphase zyklisch wiederkehrende physische, psychische Symptome und Verhaltensmuster definiert, die zu einer Beeinträchtigung der persönlichen und sozialen Beziehungen, aber auch des normalen Lebensalltages führen und somit die Lebensqualität erheblich beeinflussen können. Die schwere Form des PMS wird nach DSM-5 als „premenstrual dysphoric disorder“ (PMDD) bezeichnet. Die genaue Ätiologie des PMS ist bislang nicht eindeutig geklärt. Neben genetischen Faktoren scheinen Neurotransmitter (Serotonin) und neuroaktive Metabolite von Progesteron (Allopregnanolone, Pregnanolone) eine wichtige Rolle in der Genese der Beschwerden zu spielen. Das PMS ist eine Ausschlussdiagnose. Zur exakten Darstellung der Beschwerden im Rahmen der Diagnostik sollten die Symptome prospektiv über zwei Zyklen in einem Symptomtagebuch erfasst werden. Hinsichtlich der Therapie werden Lebensstiländerungen als wichtiges Basisinterventionsmittel angesehen. Bei schweren Formen des PMS gehören selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) zu den Therapeutika der ersten Wahl. Auch der Einsatz von hormonalen Kontrazeptiva (zyklisch mit kurzem einnahmefreien Intervall oder im Langzyklus) kann empfohlen werden.