Influenza-Viren sind die Erreger der Grippe (
Influenza). Die Krankheit tritt epidemisch auf, wobei sich die einzelnen Epidemien in ihrem Schweregrad deutlich voneinander unterscheiden. Die Influenza-Viren und die durch sie ausgelösten Erkrankungen sind weltweit verbreitet. Allerdings kommen im Gegensatz zu den anderen Virustypen (insbesondere A) Influenza-C-Viren nur sehr selten als Erreger der Virusgrippe vor, sie rufen eher Bronchopneumonien hervor. Jährlich sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 10–20 % der Weltbevölkerung betroffen.
Influenza-Viren dringen über die Schleimhaut der Atemwege, des Munds und der Augen in den Körper ein. Sie erreichen diese Eintrittsorte durch Tröpfchen-, Kontakt- oder Schmierinfektion, durch Kotpartikel erkrankter Wirte und Vektoren oder durch Viren auf Hautschuppen, Haaren, Gefieder und Staub. Symptome treten nach einer Inkubationszeit von 1–5 Tagen auf, jedoch können die Viren bereits 2 Tage vor Auftreten der ersten Symptome auf andere Menschen übertragen werden. Da die Krankheitszeichen –
Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen,
Husten, Übelkeit – relativ unspezifisch sind, kann
Influenza mit vielen anderen akuten Atemwegserkrankungen verwechselt werden. Charakteristisch ist allenfalls die schnelle Ausprägung des Vollbilds der Erkrankung. In der Regel dauern die Symptome 1–2 Wochen an. Es können aber auch Symptome wie
Tracheitis, Bronchitis,
Pneumonie und Komplikationen wie
Myokarditis,
Meningitis,
Enzephalitis sowie bakterielle Superinfektionen auftreten. In ihrer schwersten Verlaufsform führt eine Influenza bei Vorerkrankten, Immungeschwächten oder Jugendlichen zu einer primären Lungenentzündung und zum Tod. Die saisonale Influenza gehört zu den Infektionskrankheiten mit der höchsten Sterblichkeit. Das
Robert Koch-Institut schätzt die Zahl der jährlichen Influenza-Patienten in Deutschland auf 1–7 Millionen, mit bis zu 20.000 Todesfällen in Jahren schwerer Grippewellen (z. B. Winter 2012/2013). Weltweite Ausbrüche gab es im Jahr 1889 (Subtyp A/H2N2), 1918 (Spanische Grippe, Subtyp A/H1N1), 1957 (Asiatische Grippe, Subtyp A/H2N2), 1968 (Hongkong-Grippe, Subtyp A/H3N2) und 1977 (Russische Grippe, Subtyp A/H1N1).
Grundsätzlich ist eine Impfung gegen die
Influenza beim Menschen möglich, und sie gilt als die wirksamste vorbeugende Maßnahme. Allerdings sind Influenza-A-Viren enorm wandlungsfähig, weshalb in der Regel eine jährliche Immunisierung mit einem aktuellen Impfstamm nötig ist. Zur Behandlung einer Infektion mit Influenza-Viren stehen spezifische, antivirale Medikamente zur Verfügung. Diese können bei rechtzeitiger Einnahme die Erkrankung abkürzen und lebensgefährliche Komplikationen bei gefährdeten Patientengruppen eindämmen. Virostatika sollten wegen der möglichen Resistenzentwicklung nur in Ausnahmefällen verabreicht werden. Neben der spezifischen Therapie einer Influenza werden die Beschwerden der Patienten meist nur symptomatisch behandelt.