Nicht nur bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen rückt die sogenannte Gendermedizin immer stärker in den Fokus. In dieser Episode sprechen wir zu den Unterschieden bei Herzerkrankungen zwischen Mann und Frau und zur Relevanz der Gendermedizin im ärztlichen Alltag. Expertin ist die Vorreiterin der Gendermedizin Prof. Dr. med. Vera Regitz-Zagrosek, Seniorprofessorin an der Charité Berlin.
(Dauer: 20:51 Minuten)
Selten wird in Studien zwischen Männern und Frauen differenziert. Dabei ist es naheliegend, dass eine unterschiedliche Anatomie und psychosoziale Faktoren auch unterschiedliche Symptome und Risikofaktoren bedingen.
Die Gendermedizin beschäftigt sich mit den medizinisch bedeutsamen Unterschieden zwischen den Geschlechtern. Denn das Wissen über Symptomdifferenzen bei Erkrankungen zwischen Mann und Frau hat beispielsweise Einfluss darauf, wie schnell eine Erkrankung diagnostiziert werden kann. Aber nicht nur bei der Diagnose ist das relevant. Auch die Wirkung von Therapien kann durch geschlechtsspezifisches Vorgehen verbessert werden.
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Vera Regitz-Zagrosek ist Internistin und Kardiologin und eine Vorreiterin der Gendermedizin. Wir sprechen mit ihr in der Podcast-Episode über genderspezifische Unterschiede bei Herzerkrankungen und welche Rolle die Gendermedizin für die medizinische Praxis hat.
Prof. Regitz-Zagrosek war von 2008 bis 2019 Direktorin des “Berlin Institute for Gender in Medicine” an der Charité. Sie veröffentlichte hunderte wissenschaftliche Publikationen, darunter auch zwei Standardwerke zum Thema Gendermedizin und geschlechter-spezifische Arzneimitteltherapie.
Und für ihre Leistung in der Gendermedizin wurde sie im November 2018 mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
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