Erschienen in:
01.03.2013 | Originalien
Implizites Beziehungswissen
verfasst von:
Prof. Dr. Ulrich Streeck, MA
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Die Art und Weise, wie wir uns im Zusammensein mit Anderen verhalten, gründet überwiegend in prozedural repräsentiertem, implizitem Wissen. Implizites Beziehungswissen entzieht sich der sprachlichen Beschreibung weitgehend. Stattdessen zeigt sich implizites Beziehungswissen im Vollzug von Handlungsabläufen. Das Zusammensein mit Anderen entfaltet sich Schritt für Schritt. Jedes nachfolgende Verhalten einer Person zeigt, wie das vorangegangene Verhalten des Gegenübers verstanden wurde. Nach Auffassung der Boston Change Process Study Group (BCPSG) ist die Veränderung von implizitem Beziehungswissen an die Entfaltung zunehmender Integration und Kohärenz im therapeutischen Prozess gebunden, die es ermöglichen, dass auch affektiv aufgeladene und schwierige Erfahrungen in die therapeutische Beziehung aufgenommen werden können und damit für den Patienten „beziehungsfähig“ werden.