Erschienen in:
01.10.2004 | Kasuistik
Intoxikation mit γ-Hydroxybutyrat
verfasst von:
Dr. N. Hahne, W. Weinmann, B. W. Nebel
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 10/2004
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Zusammenfassung
Mittlerweile hat die Droge γ-Hydroxybutyrat (GHB), auch als „liquid ecstasy“ bekannt, Europa erreicht. γ-Hydroxybutyrat ist, insbesondere in flüssiger Form, schwer dosierbar, so dass es in Unkenntnis der genauen Konzentration zu einer unbeabsichtigten Intoxikation kommen kann. Wir haben auf unserer Intensivstation wiederholt junge Patienten mit GHB-Intoxikation aufgenommen. Wir beschreiben exemplarisch den Verlauf und die Therapie einer GHB-Intoxikation bei 3 jüngeren Patienten. Wurde eine Alkohol- bzw. Mischintoxikation mit derzeit im Urin-Drogen-Screening nachweisbaren Substanzen als Ursache einer Bewusstlosigkeit bei vorwiegend jüngeren Discobesuchern ausgeschlossen, so sollte auch an eine Intoxikation mit GHB gedacht werden. Die Therapie ist symptomatisch unterstützend. Es bedarf einer intensivmedizinischen Überwachung mit ggf. kurzfristiger Beatmungstherapie. Serum und Urin direkt bei Aufnahme entnommen, sollten zum Nachweis von GHB z. B. an rechtsmedizinischen Instituten asserviert werden.