Erschienen in:
01.02.2014 | Pflege
Kalorien, Proteine – was braucht der Intensivpatient?
verfasst von:
A. Schäfer, B.Sc. ICP
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Es zeigt sich zunehmend, dass die Ernährung des kritisch kranken Patienten eine hoch komplexe Tätigkeit mit derzeit noch vielen offenen Fragen ist. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass eine frühzeitige enterale Ernährung hilft, Komplikationen zu vermeiden. Es wurde ferner gezeigt, dass das Kalorienziel als alleiniges Ernährungsziel eher eine untergeordnete Rolle spielt, wenn man auf ausreichend Zufuhr von Proteinen achtet. Die Ernährung der unterschiedlichen Patientenkollektive mit ihren sehr individuellen physiologischen Voraussetzungen und ihren sehr unterschiedlichen Erkrankungen stellt eine weitere diffizile Fragestellung in der Ernährungstherapie dar. Die enterale Ernährung scheint derzeit eindeutig den besten Zugangsweg darzustellen, wobei es offensichtlich keinen klaren Vorteil für die gastrale oder jejunale Gabe gibt. Doch scheint auf Grund der leichteren Sondenplatzierung der gastrale Weg im Alltag der praktikablere zu sein. Auch die Refluxkontrolle wird derzeit sehr diskutiert. Um die intestinale Transportleistung abschätzen zu können, bleibt eine Kontrolle des Refluxes unumgänglich. Welche Refluxmenge jedoch als Cut-off-Kriterium gelten sollte, ist derzeit noch ungeklärt. Auch der Bereich der Immunonutrition oder der Substitution von Selen, Glutamin und anderer Substanzen ist derzeit noch ungeklärt. Der vorliegende Beitrag gibt eine Literaturübersicht über aktuelle Standards in der Ernährungstherapie des Intensivpatienten.