Erschienen in:
01.04.2006 | Schwerpunkt: Intensivmedizin
Ernährung und Immunonutrition bei Sepsis
verfasst von:
Dr. K. Mayer, M. B. Schaefer, H. D. Walmrath, F. Grimminger, W. Seeger
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Die Ernährungstherapie bei Intensivpatienten ist mehr als die Zufuhr von Kalorien. Nicht alle Konzepte der Ernährung aus der allgemeinen Intensivmedizin sind direkt auf septische Patienten übertragbar. Eine enge Glukosekontrolle durch intensivierte Insulintherapie, erfolgreich bei postoperativen Intensivpatienten angewandt, muss für septische Patienten modifiziert werden. Die Ernährung mit enteraler Immunonutrition, die bei postoperativen Patienten zu einer Verminderung der Liegezeiten führte, kann bei Patienten mit schwerer Sepsis zu einer Erhöhung der Mortalität führen. Für die parenterale Ernährung stehen weiter entwickelte Lipidemulsionen zur Verfügung, die wahrscheinlich Vorteile für den septischen Patienten mit sich bringen. Die intravenöse Supplementierung von langfristig rein parenteral ernährten Intensivpatienten mit Glutamin kann möglicherweise die Sterblichkeit verringern. Insgesamt ist eine individuell optimierte und an die Erkrankung angepasste Ernährung als adjunkte Therapieform ein wichtiger Baustein des Gesamttherapiekonzepts der Sepsis.