Erschienen in:
02.05.2016 | Knie-TEP | Übersichten
Korrekturen durch Gelenkersatz
Posttraumatische Kniegelenkendoprothetik
verfasst von:
PD Dr. med. habil. Matthias Aurich
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 5/2016
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Zusammenfassung
Die posttraumatische Arthrose (PTA) des Kniegelenkes ist eine häufige Komplikation nach intra- und extraartikulären Frakturen. Darüber hinaus kann die PTA aber auch Folge von isolierten Knorpeldefekten, Meniskusresektionen und Bandverletzungen sein. Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden von kniegelenknahen Frakturen. In Endstadium einer PTA jedoch ist bei ausgereizter konservativer Behandlung der endoprothetische Gelenkersatz die Methode der Wahl. Die primäre Endoprothese nach kniegelenknaher Fraktur ist momentan auch an großen Zentren ein seltener Eingriff. Sie ist indiziert bei älteren Patienten mit der Unfähigkeit zur Entlastung, bei einer erheblichen knöchernen Destruktion, in Fällen mit einer vorbestehenden symptomatischen Gonarthrose beim älteren Patienten, und ist oft mit dem primären Einsatz eines achsgeführten und modularen Implantates verbunden. Die Indikation zur primären Kniegelenktotalendoprothese nach Fraktur ist im klinischen Alltag eher eine Einzelfallentscheidung. Die sekundäre Endoprothetik nach kniegelenknaher Fraktur zeigt prinzipiell gute funktionelle Ergebnisse, wobei die Resultate der Arthroplastik nach primärer Arthrose nicht zu erreichen sind. Zudem sind die Komplikationsraten wesentlich höher. Häufig sind Probleme mit dem Streckapparat bei Status nach Tibiakopffrakturen. Darüber hinaus können Probleme aufgrund von bestehenden Narben, einer Pseudarthrose (ggf. auf dem Boden einer möglichen Low-grade-Infektion), Malalignement, Bewegungseinschränkungen oder Instabilität auftreten. Daher ist die Implantation einer Kniegelenktotalendoprothese bei PTA deutlich aufwendiger als bei primärer Gonarthrose.