Erschienen in:
01.09.2011 | Leitthema
Pharmakotherapie alter Patienten
verfasst von:
Prof. Dr. P.A. Thürmann, S. Schmiedl
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 1/2011
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Zusammenfassung
Die Arzneimitteltherapie im Alter muss an die Gegebenheiten des alternden Organismus angepasst werden. Zahlreiche Pharmaka aus verschiedensten Substanzklassen (u. a. Antibiotika, niedermolekulare Heparine) müssen in ihrer Dosierung an das Alter bzw. die im Alter nachlassende Nierenfunktion angepasst werden. Alte Menschen reagieren aufgrund der physiologischen Veränderungen stärker auf Medikamente, welche die renale Funktion beinträchtigen können: Diuretika, nichtsteroidale Antirheumatika, Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und Kontrastmittel. Auch die Auswahl der Pharmaka muss auf ihre Verträglichkeit hin überprüft werden, so sollten sturzgefährdende Medikamente oder solche mit starken anticholinergen Nebenwirkungen vermieden werden. Analgetika, Sedativa und Narkotika sollten altersangepasst ausgewählt und dosiert werden.
Die Multimorbidität im Alter bedingt oft eine Polypharmazie, die nicht selten die Ursache für eine stationäre Aufnahme darstellt. Hier gilt es, die bestehende Medikation auf ihre akute Notwendigkeit hin zu überprüfen und gegebenenfalls zu reduzieren.