Erschienen in:
01.09.2012 | Kalkaneusfraktur | Operative Techniken
Minimal-invasive Osteosynthese von Kalkaneusfrakturen
verfasst von:
Prof. Dr. S. Rammelt, C. Dürr, W. Schneiders, H. Zwipp
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 4-5/2012
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Zusammenfassung
Operationsziel
Anatomische Reposition dislozierter Kalkaneusfrakturen unter minimaler Traumatisierung der Weichteile.
Indikationen
Extraartikuläre und ausgewählte intraartikuläre Kalkaneusfrakturen (einfaches Frakturmuster: Typ Sanders II, kritische Weichteilverhältnisse, Kontraindikationen zur offenen Reposition), temporäre Stabilisierung bei Komplexverletzungen oder Polytrauma.
Kontraindikationen
Unmöglichkeit der perkutanen Reposition und Retention.
Operationstechnik
Grobreposition der Hauptfragmente mittels einer perkutan in das Tuberfragment eingebrachten Schanz-Schraube. Feinreposition durch Manipulation der Fragmente mittel Kirschner-Drähten, Steinmann-Nägeln, Raspatorium oder Elevatorium über Stichinzisionen. Arthroskopische Kontrolle der Gelenkreposition bei dislozierten intraartikulären Frakturen. Osteosynthese mittels perkutan eingebrachten Schrauben.
Weiterbehandlung
Bewegungsübungen des oberen und unteren Sprunggelenks ab dem 1. postoperativen Tag, Mobilisation unter Teilbelastung des betroffenen Beins mit 20 kg ab dem 2. postoperativen Tag für 6 bis 8 Wochen. Nach Abklingen des postoperativen Ödems werden die eigenen Schuhe getragen.
Ergebnisse
Von 1998 bis 2008 wurde bei 68 Patienten mit dislozierter Kalkaneusfraktur eine definitive perkutane Osteosynthese durchgeführt. Bei 37 Patienten mit intraartikulärer Fraktur vom Typ Sanders IIA und IIB wurde die anatomische Gelenkreposition mittels subtalarer Arthroskopie verifiziert. Es wurden keine weichteilbedingten postoperativen Komplikationen gesehen. Fünfunddreißig Patienten konnten mindestens 2 Jahre, durchschnittlich 5 Jahre nach der Operation, nachuntersucht werden. Subjektiv waren 33 von 35 Patienten mit dem Operationsergebnis zufrieden. Der mittlere AOFAS-Score betrug zum Nachuntersuchungszeitpunkt 90,7 Punkte (64–100 Punkte). Die perkutane Schraubenosteosynthese ist mit einer minimalen Weichteiltraumatisierung und Komplikationsrate verbunden. Sie erlaubt eine frühere Rehabilitation und führt bei sorgfältiger Patientenselektion zu exzellenten Ergebnissen. Bei intraartikulären Frakturen muss die exakte Reposition der Gelenkfläche intraoperativ überprüft werden.