Skip to main content
Erschienen in: Die Anaesthesiologie 5/2011

01.05.2011 | Originalien

Verfügbarkeit bodengebundener Notarztstandorte in Rheinland-Pfalz

Landesweites webbasiertes Erfassungs-, Anzeige- und Auswerteinstrument

verfasst von: Dr. T. Luiz, R.H. van Lengen, A. Wickenkamp, T. Kranz, C. Madler

Erschienen in: Die Anaesthesiologie | Ausgabe 5/2011

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Es wird vermehrt von Problemen bei der Sicherstellung der Notarztversorgung berichtet, ohne dass bislang systematische Untersuchungen vorliegen.

Material und Methoden

Im Auftrag der Landesregierung wurde eine webbasierte Plattform zur Erfassung der Einsatzbereitschaft aller bodengebundenen Notarztsysteme in Rheinland-Pfalz entwickelt.

Ergebnis

Landesweit betrug die Nichtverfügbarkeit 3,9% der Sollvorhaltezeit, mit deutlichen Differenzen zwischen den nördlichen (6,2%) und den südlichen Rettungsdienstbereichen (1,6%). Zwei Drittel aller Fälle einer Nichtverfügbarkeit beruhten auf Personalmangel. Dieser war an Kliniken niedriger Versorgungsstufe wesentlich ausgeprägter als an Häusern höherer Versorgungsstufe und größerer Städte.

Schlussfolgerung

Das Instrument erlaubt die großräumige Erfassung und Analyse der Verfügbarkeit von Notarztstandorten. Derzeit herrscht in Rheinland-Pfalz kein genereller Notarztmangel. Die beschriebenen Einschränkungen können teilweise durch optimierte Einsatztaktik der Leitstellen kompensiert werden, bedürfen aber grundsätzlicher gesundheitspolitischer Korrekturen. Zudem sollte die Verfügbarkeit von Rückfallebenen untersucht werden.
Fußnoten
1
Dies sind vom Ministerium des Inneren und für Sport ernannte Kliniken mit überregionaler Bedeutung für die notfallmedizinische Versorgung (Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Universitätsmedizin Mainz, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier).
 
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Arbeitsgemeinschaft in Norddeutschland tätiger Notärzte e. V (2004) Positionspapier zur Zukunft des Notarztdienstes in Deutschland. Notfall Rettungsmed 7:55–57CrossRef Arbeitsgemeinschaft in Norddeutschland tätiger Notärzte e. V (2004) Positionspapier zur Zukunft des Notarztdienstes in Deutschland. Notfall Rettungsmed 7:55–57CrossRef
2.
Zurück zum Zitat Burgkhardt M (2004) Der sächsische Notarzt: ein preiswerter und geduldiger Leistungserbringer im Gesundheitssystem. Sachs Arztebl 7:344–346 Burgkhardt M (2004) Der sächsische Notarzt: ein preiswerter und geduldiger Leistungserbringer im Gesundheitssystem. Sachs Arztebl 7:344–346
3.
Zurück zum Zitat Cabrera AG, Gehring CH, Groß S et al (2006) SiMoN: methodische Grundlage eines Simulationsmodells für die Notfallrettung. Notfall Rettungsmed 9:611–618CrossRef Cabrera AG, Gehring CH, Groß S et al (2006) SiMoN: methodische Grundlage eines Simulationsmodells für die Notfallrettung. Notfall Rettungsmed 9:611–618CrossRef
4.
Zurück zum Zitat Henderson SG, Mason AJ (2004) Ambulance service planning: simulation and data visualization. In: Brandeau ML, Sainfort F, Pierskalla WP (Hrsg) Handbook operations research and health care: a handbook of methods and applications. International series in operations research and management science, Bd 70. Kluwer, Boston, S 77–102 Henderson SG, Mason AJ (2004) Ambulance service planning: simulation and data visualization. In: Brandeau ML, Sainfort F, Pierskalla WP (Hrsg) Handbook operations research and health care: a handbook of methods and applications. International series in operations research and management science, Bd 70. Kluwer, Boston, S 77–102
5.
Zurück zum Zitat Ministerium des Inneren und für Sport Rheinland-Pfalz (2008) http://www.ism.rlp.de/fileadmin/ism/downloads/sicherheit/rettungsdienst/einsatzstatistik_2008 Ministerium des Inneren und für Sport Rheinland-Pfalz (2008) http://​www.​ism.​rlp.​de/​fileadmin/​ism/​downloads/​sicherheit/​rettungsdienst/​einsatzstatistik​_​2008
6.
Zurück zum Zitat Prückner S, Madler C (2009) Der demographische Wandel. Notfallmedizin für eine alternde Gesellschaft. Notfall Rettungsmed 12:13–18CrossRef Prückner S, Madler C (2009) Der demographische Wandel. Notfallmedizin für eine alternde Gesellschaft. Notfall Rettungsmed 12:13–18CrossRef
7.
Zurück zum Zitat Schlechtriemen T, Lackner CK, Moecke HP et al (2003) Sicherung der flächendeckenden Notfallversorgung – notwendige Strukturverbesserungen. Notfall Rettungsmed 6:419–428CrossRef Schlechtriemen T, Lackner CK, Moecke HP et al (2003) Sicherung der flächendeckenden Notfallversorgung – notwendige Strukturverbesserungen. Notfall Rettungsmed 6:419–428CrossRef
8.
Zurück zum Zitat Schäfer M, Molger S (2010) Steigende Kosten, Fehlalarm, Opt-out-Regelung: Wie viel Notarzt können wir uns leisten? Rettungsdienst 33:26–33 Schäfer M, Molger S (2010) Steigende Kosten, Fehlalarm, Opt-out-Regelung: Wie viel Notarzt können wir uns leisten? Rettungsdienst 33:26–33
9.
Zurück zum Zitat Siegert M, Leidinger E, Pitzius O et al (2010) Versorgungsatlas Rheinland-Pfalz: Versorgungssurvey, Berufsmonitoring, Hochrechnungen. Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz/Universität Trier. 4iMEDIA, Leipzig Siegert M, Leidinger E, Pitzius O et al (2010) Versorgungsatlas Rheinland-Pfalz: Versorgungssurvey, Berufsmonitoring, Hochrechnungen. Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz/Universität Trier. 4iMEDIA, Leipzig
Metadaten
Titel
Verfügbarkeit bodengebundener Notarztstandorte in Rheinland-Pfalz
Landesweites webbasiertes Erfassungs-, Anzeige- und Auswerteinstrument
verfasst von
Dr. T. Luiz
R.H. van Lengen
A. Wickenkamp
T. Kranz
C. Madler
Publikationsdatum
01.05.2011
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Anaesthesiologie / Ausgabe 5/2011
Print ISSN: 2731-6858
Elektronische ISSN: 2731-6866
DOI
https://doi.org/10.1007/s00101-010-1826-3

Weitere Artikel der Ausgabe 5/2011

Die Anaesthesiologie 5/2011 Zur Ausgabe

Häusliche Gewalt in der orthopädischen Notaufnahme oft nicht erkannt

28.05.2024 Traumatologische Notfälle Nachrichten

In der Notaufnahme wird die Chance, Opfer von häuslicher Gewalt zu identifizieren, von Orthopäden und Orthopädinnen offenbar zu wenig genutzt. Darauf deuten die Ergebnisse einer Fragebogenstudie an der Sahlgrenska-Universität in Schweden hin.

Fehlerkultur in der Medizin – Offenheit zählt!

Darüber reden und aus Fehlern lernen, sollte das Motto in der Medizin lauten. Und zwar nicht nur im Sinne der Patientensicherheit. Eine negative Fehlerkultur kann auch die Behandelnden ernsthaft krank machen, warnt Prof. Dr. Reinhard Strametz. Ein Plädoyer und ein Leitfaden für den offenen Umgang mit kritischen Ereignissen in Medizin und Pflege.

Mehr Frauen im OP – weniger postoperative Komplikationen

21.05.2024 Allgemeine Chirurgie Nachrichten

Ein Frauenanteil von mindestens einem Drittel im ärztlichen Op.-Team war in einer großen retrospektiven Studie aus Kanada mit einer signifikanten Reduktion der postoperativen Morbidität assoziiert.

„Übersichtlicher Wegweiser“: Lauterbachs umstrittener Klinik-Atlas ist online

17.05.2024 Klinik aktuell Nachrichten

Sie sei „ethisch geboten“, meint Gesundheitsminister Karl Lauterbach: mehr Transparenz über die Qualität von Klinikbehandlungen. Um sie abzubilden, lässt er gegen den Widerstand vieler Länder einen virtuellen Klinik-Atlas freischalten.

Update AINS

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.