Erschienen in:
01.08.2011 | Leitthema
Diagnostik und Therapie von Verletzungen der Frontobasis
verfasst von:
Dr. K.J. Lorenz, H. Maier, U.M. Mauer
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Bei der Versorgung von Frontobasisverletzungen ist die Bedeutung des HNO-Chirurgen in den letzten Jahren in den Vordergrund gerückt. Endoskopische transnasale Operationstechniken sowie die Einbindung der intraoperativen Navigation ermöglichen bei einem hohen Prozentsatz der Patienten einen minimal-invasiven Zugang, ohne die bei typischen neurochirurgischen subfrontalen Zugängen begleitende Morbidität. Die wesentliche Ursache frontobasaler Verletzungen sind Verkehrsunfälle, Sportunfälle und iatrogene Perforationen im Rahmen der Nasennebenhöhlenchirurgie. Aufgrund des zunehmenden weltweiten Terrorismus und asymmetrischer Kriege wie in Afghanistan und im Irak gewinnen penetrierende Verletzungen durch Schusswaffen oder Sprengfallen zunehmend an Bedeutung.
Bei komplexen Verletzungen mit Beteiligung des Mittelgesichts und/oder des Hirnschädels empfiehlt sich ein interdisziplinärer Therapieansatz, der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen sowie Neurochirurgen miteinbezieht. Die Kooperation dieser Fachgebiete innerhalb einer Kopfklinik, die zusätzlich über eine traumatologisch ausgerichtete Augenklinik und eine interventionelle Neuroradiologie verfügt, bietet optimale Vorraussetzungen für eine suffiziente Versorgung komplexer Schädelbasisverletzungen.
In der vorliegenden Arbeit wird ein an der Kopfklinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm etabliertes Konzept für die Versorgung von Frontobasisverletzungen vorgestellt.