Erschienen in:
01.02.2011 | Originalien
Einfluss der Blutleere auf den perioperativen Blutverlust nach Knietotalendoprothesenimplantation
verfasst von:
D. Matziolis, C. Perka, R. Hube, PD Dr. G. Matziolis
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 2/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit sollte der Effekt der Blutleere mittels Tourniquet mit bis zum Wundverschluss konstantem Inflationsdruck auf den perioperativen Blutverlust beim endoprothetischen Kniegelenkersatz an einem für eine statistisch relevante Aussage hinreichend großen Patientenkollektiv untersucht werden. In diese retrospektive Fall-Kontroll-Studie wurden 547 Patienten eingeschlossen, die einen endoprothetischen Ersatz des Kniegelenks bei Gonarthrose erhalten hatten. Von diesen waren 262 in Blutleere (300 mmHg) und 285 ohne Tourniquet konsekutiv operiert worden. Der perioperative Blutverlust wurde über die Körpergröße, das Körpergewicht sowie den Hämatokritwert vor und nach der Operation berechnet.
Die Patientenkollektive waren hinsichtlich Durchschnittsalter, Geschlechtsverteilung und Klassifikation der American Society of Anesthesiologists (ASA) vergleichbar. In der Gruppe, die in Blutleere operiert worden war, erhielten 24 Patienten (9,2%) und in der Gruppe ohne Tourniquet 36 Patienten (12,6%) eine Bluttransfusion (nicht signifikant). Der perioperative Blutverlust ohne Tourniquet betrug 1,5±0,6 (−0,2 bis 4,3 l). Im Gegensatz dazu hatten die Patienten, die in Blutleere operiert worden waren, nur 1,2±0,5 (−0,2 bis 3,4 l) Blut verloren (p <0,001).
Die Verwendung eines Tourniquets reduziert den Blutverlust bei Implantation einer Knietotalendoprothese, wenn die Blutleere nicht zur Blutstillung während der Operation eröffnet wird.