Erschienen in:
01.09.2007 | Neue Medien in der Psychotherapie
Einsatz von „virtuellen Realitäten“ in der Psychotherapie
Überblick zum Stand der Forschung
verfasst von:
Dr. phil Diplom-Psychologin Christiane Eichenberg
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 5/2007
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Zusammenfassung
Das Internet und verschiedene Mobilmedien (z. B. Handy, Handheld, mobile Spielkonsolen) haben sich zur Unterstützung psychotherapeutischer Maßnahmen in zahlreichen Projekten als erfolgreich und nützlich erwiesen. „Virtual-reality-Technologien“ (VR) gehen sowohl technisch als auch in ihren Interventionsmöglichkeiten einen Schritt weiter. Sie ermöglichen, computerbasierte Modelle der realen Welt zu erstellen, mit denen mithilfe der Mensch-Maschinen-Schnittstellen interagiert werden kann. Die dreidimensionale und interaktiv explorierbare Umgebung wird überwiegend in verhaltenstherapeutischen Settings zur Expositionsbehandlung genutzt und die Besonderheit von VR-Anwendungen als ein Mittelweg zwischen In-sensu- und In-vivo-Konfrontationen ausgeschöpft. Der vorliegende Beitrag illustriert verschiedene Anwendungsformen und stellt die Befunde zur Effektivität zusammen. Hieraus wird geschlossen, dass sich Expositionsbehandlungen mithilfe dieser Technologie bei verschiedenen umschriebenen Phobien als wirksam erwiesen haben. Bei anderen psychischen Erkrankungen, wie z. B. psychotraumatischen Störungen, wird der VR-Einsatz, wie er in den vorliegenden Studien praktiziert wurde, jedoch sehr kritisch gesehen. Abschließend werden Forschungsdesiderate aufgezeigt und VR-Anwendungen unter psychodynamischen Aspekten diskutiert.