Erschienen in:
01.04.2004 | Schwerpunkt: Funktionelle somatische Schmerzsyndrome
Chronische Myoarthropathien des Kausystems
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. J. C. Türp, H. J. Schindler
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Nach den Daten der Dritten Deutschen Mundgesundheitsstudie (1999) liegt die Prävalenz schmerzhafter Myoarthropathien des Kausystems (MAP) in Deutschland bei ca. 5%. Obwohl eine umfassende gesundheitsökonomische Kosten-Nutzen-Analyse weiterhin aussteht, können die Gesundheitsausgaben für MAP-Patienten beträchtlich sein. Die mit chronischen MAP in Zusammenhang stehenden ätiologischen bzw. pathophysiologischen Faktoren sind zum größten Teil wenig bekannt. Es liegen jedoch Hinweise für verschiedene (patho)physiologische Mechanismen vor, die mit der Entstehung und Aufrechterhaltung von chronischen MAP in Zusammenhang gebracht werden können (z. B. Störungen der zentralen Reizverarbeitung, psychosoziale Faktoren, hormonelle Einflüsse u. a.). Hohe Evidenzstärken sind derzeit für folgende Therapieverfahren vorhanden: intraokklusale Schienen (Stabilisierungsschienen), Clonazepam, Diazepam, Meprobamat, EMG-Biofeedback, multimodale Behandlungsformen (kombinierte somatisch-psychologische Schmerztherapie).