Erschienen in:
01.09.2012 | Originalien
Umintubation mithilfe des C-MAC-Videolaryngoskops
Durchführung bei Patienten mit schwierigem Atemweg und einliegendem Larynxtubus
verfasst von:
R. Schalk, C.F. Weber, C. Byhahn, C. Reyher, D. Stay, K. Zacharowski, D. Meininger
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 9/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Einsatz von supraglottischen Atemwegshilfen, beispielsweise von Larynxtuben, ist eine anerkannte Strategie im Management des schwierigen Atemwegs und wird in der Notfallmedizin für den weniger erfahrenen Anwender auch als Alternative zur endotrachealen Intubation empfohlen. Erfolgt nun eine Umintubation des Patienten auf einen Endotrachealtubus, kann eine videoassistierte Laryngoskopietechnik zum Einsatz kommen, die nachfolgend beschrieben wird.
Material und Methode
Zwanzig erwachsene Patienten, die aufgrund eines schwierigen Atemwegs klinisch oder präklinisch mit einem Larynxtubus Suction Disposable (LTS-D) oder Larynxtubus Suction II (LTS II) versorgt worden waren, wurden mithilfe des C-MAC-Videolaryngoskops umintubiert. Hierbei erfolgte das Auffinden der Glottis nach Entblocken der Cuffs des Larynxtubus anhand dessen baulicher Landmarken und deren Lagebeziehung zum menschlichen Atemweg. Im Fall eines misslungenen Umintubationsversuchs wurde der sich noch in situ befindende Larynxtubus erneut geblockt, um so die Ventilation sicherzustellen.
Ergebnisse
Neunzehn von 20 Patienten konnten mithilfe der videoassistierten Technik problemlos umintubiert und der Larynxtubus gegen einen Endotrachealtubus ausgetauscht werden. Bei einem Patienten wurde bei ungünstigen Sichtverhältnissen (Cormack-Lehane-Grad IV) auf eine Umintubation verzichtet und die Beatmung über den LTS II fortgeführt. Komplikationen bei der Anwendung des C-MAC-Videolaryngoskops wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerung
Mit dem C-MAC-Videolaryngoskop steht ein mobiles System zur endotrachealen Intubation zur Verfügung. Hiermit können zumeist gute laryngeale Sichtverhältnisse erzielt werden, auch beim schwierigen Atemweg mit liegendem Larynxtubus. Somit ist es möglich, den Larynxtubus in situ zu belassen und insbesondere beim beschriebenen schwierigen Atemweg als Rückfallebene zu nutzen.