Erschienen in:
19.10.2018 | Schizophrenie | Übersichten
Antipsychotikaassoziierte motorische Symptome bei schizophrenen Psychosen – Teil 3
Spätdyskinesien
verfasst von:
PD Dr. D. Hirjak, K. M. Kubera, S. Bienentreu, P. A. Thomann, R. C. Wolf
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Die Behandlung schizophrener Psychosen mit Antipsychotika (AP) geht häufig mit einem erhöhten Risiko für später auftretende antipsychotikaassoziierte Bewegungsstörungen (AIB) einher. Diese Symptome zeigen sehr häufig einen chronischen Verlauf. Das Risiko für das Auftreten von Spätdyskinesien (TD) ist assoziiert mit dem pharmakologischen Wirkprofil eines AP, mit der Behandlungsdauer und mit dem Alter. Diese systematische Übersichtsarbeit fasst die aktuelle Studienlage zu Prävalenz, Risikofaktoren, Präventions- und Therapiemöglichkeiten sowie zur Voraussage von TD bei schizophrenen Psychosen zusammen. Die aktuelle Datenlage zur Behandlung von TD ist sehr heterogen. Für die Therapie von TD gibt es vorläufige Evidenz für eine Reduktion oder ein Absetzen der AP, Umstellung auf Clozapin, Gabe von Benzodiazepinen (Clonazepam) und Behandlung mit vesikulären Monoamintransporter(VMAT2)-Inhibitoren, Ginkgo biloba, Amantadin oder Vitamin E. TD können zwar präzise diagnostiziert, jedoch nicht immer effektiv behandelt werden. Früherkennung und Frühbehandlung von TD können die Prognose und das klinische Outcome günstig beeinflussen.