21.04.2020 | Lungentransplantation | Kasuistiken | Ausgabe 7/2020
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Posteriores reversibles enzephalopathisches Syndrom und Hyperammonämie: zwei Entitäten für Hirnödem und Status epilepticus bei einer Patientin nach Lungentransplantation
- Zeitschrift:
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Der Anaesthesist
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Ausgabe 7/2020
- Autoren:
- Dr. med. F. Bächle, Dr. med. J. Bansbach, Dr. med. I. Hettich, Dr. J. Lambeck, PD Dr. med. Ö. Senbaklavaci, PD Dr. med. J. Kalbhenn
Zusammenfassung
Fünf Wochen nach primär erfolgreicher Lungentransplantation entwickelt eine 58-jährige Patientin rasch progrediente neurologische Symptome mit Vigilanzverlust. Als Ursachen können einerseits ein posteriores reversibles enzephalopathisches Syndrom (PRES) unter Therapie mit Tacrolimus, andererseits eine schwere Hyperammonämie durch Sepsis mit Ureaplasma urealyticum identifiziert werden. Infektionen mit Ureaplasmen, die Ammoniak als Stoffwechselprodukt produzieren, werden durch spezifische „polymerase chain reaction“(PCR, Polymerase Kettenreaktion)-Verfahren zunehmend bei Immunsupprimierten identifiziert und sollten grundsätzlich als Ursache für unklare neurologische Symptome in Betracht gezogen werden.