Erschienen in:
01.09.2006 | Leitthema
Malignes Melanom der Haut
Sicherheitsabstände und Lymphknotendissektionen
verfasst von:
Prof. Dr. G. Sebastian
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 9/2006
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Zusammenfassung
Die Exzision des primären malignen Melanoms ist die Therapie der Wahl. Auf der Basis mehrerer kontrollierter klinischer Studien gelten heute reduzierte Sicherheitsabstände zwischen 0,5 und 2 cm als ausreichend. Die meisten Defekte lassen sich mit lokalen Lappenplastiken verschließen. In anatomisch kritischen Regionen wie dem Gesicht, an Händen und Füßen gilt die mikrographisch kontrollierte Chirurgie als optimal. Die Schildwächterlymphknotenbiopsie wird als minimal invasives Verfahren zum histologischen Staging des regionalen Lymphabflusses empfohlen. Heute gilt sie als Diagnostikstandard für alle Melanome ab einer Tumordicke von 1 mm. Allerdings ist ihr therapeutischer Wert unklar. Klinisch verifizierbare Lymphknoten in den regionalen Lymphknotenregionen treten am häufigsten als erstes Tumorprogressionszeichen auf. Bei Lymphknotenmetastasierung der Halsregion erfolgt eine modifizierte, radikale oder selektive Lymphknotendissektion. Bei axillären Lymphknotenmetastasen ist die Routinedissektion der Level I–III üblich. Bei Leistenlymphknotenmetastasen wird die oberflächliche, inguinale Lymphknotendissektion favorisiert. Vergleichende Studien der oberflächlichen, inguinalen Lymphknotendissektion vs. kombinierter, inguinaler und pelviner Lymphknotendissektion erfolgten nicht.