Dehnungsstreifen können, neben einer Laserbehandlung, auch mit Mikronadeln effizient gelindert werden. In einer Studie erwiesen sich beide Methoden nicht nur als ähnlich wirksam, sondern auch als etwa gleich sicher – wobei beim Microneedling, im Gegensatz zum Laser, keine Krusten, Hyperpigmentierungen oder Schmerzen nach dem Eingriff auftraten.
Striae distensae (SD), auch allgemein als Dehnungsstreifen bekannt, treten in zwei Versionen auf: zum einen als Striae rubra, erythematöse und damit rötliche Streifen, und zum anderen als Striae alba, hypopigmentierte und damit weißliche Läsionen. Die mitunter sehr auffälligen Streifen können von Patienten als sehr belastend empfunden werden und beeinflussen damit die Lebensqualität enorm. Dennoch fehlt es an effizienten Therapiestrategien; bisher sind nur die selektive Photothermolyse und die fraktionierte Photothermolyse (Fraxellaser) wirksam und gleichzeitig sicher.
Dermatologen setzen immer häufiger minimal-invasive Verfahren zur Behandlung diverser Hautläsionen ein. Dazu zählt auch das Microneedling, beispielsweise zur Therapie von Aknenarben. Die Mini-Nadeln können ebenfalls Dehnungsstreifen mindern [1,2]. Ob nun eine Laserbehandlung oder ein Microneedling Dehnungssteifen effizienter entfernen kann, untersuchten die Autoren um Ana Paula Naspolini in ihrer Studie [3].
Kaum Unterschiede zwischen Laser und Nadeln
Sie wählten dafür 20 Frauen mit Striae am Adomen aus. Schwangere oder Frauen, die weniger als zwölf Monate zuvor ein Kind geboren hatten, wurden ausgeschlossen. Die Forscher führten insgesamt fünfmal in monatlichen Intervallen an einer Seite des Abdomens jeder Frau ein Microneedling und an der anderen Seite eine Laserbehandlung (Neodymium:Yttrium-Albumin-Perowskit 1340nm fraktionierter, nicht ablativer Laser, NAFL) durch.
Die meisten Patientinnen beobachteten schon nach drei Sessions einen positiven Effekt. Microneedling und Laser waren dabei etwa gleich effizient. Gleiches galt für die objektive Bewertung der Streifen durch die Ärzte. Auf beiden Seiten des Abdomens bildeten sich mehr elastische Fasern und Kollagenfasern. Lediglich hinsichtlich der Dicke der Epidermis erreichte das Microneedling bessere Ergebnisse.
Die Lebensqualität der Probandinnen, gemessen mit dem DLQI (Dermatology Life Quality Index), hatte sich ebenfalls nach drei Sessions verbessert.
Die Mikronadeln verursachten generell mehr Schmerzen als der Laser. Erytheme und Juckreiz traten mit Microneedling bei 68,3% bzw. 13,5% der Frauen auf. Etwa gleich viele Komplikationen dieser Art gab es mit der Laserbehandlung (Erytheme: 66,3%; Juckreiz: 12,5%). Allerdings kam es durch den Laser-Eingriff zu zusätzlichen Krustenbildungen (1,9%), Hyperpigmentierungen (1%) und Schmerzen, die erst nach der Behandlung auftraten (1,9%). Außerdem hielten die Nebenwirkungen in der Laser-Gruppe länger an (4 vs. 3 Tage).
Microneedling als Alternative?
Die Mini-Nadeln erwiesen sich als ähnlich effizient wie der Laser. Da mit ihnen zudem die Nebenwirkungen weniger lange andauerten als mit NAFL, stellen sie eine gute Alternative zur Behandlung von Dehnungsstreifen dar.
Das Wichtigste in Kürze |
Frage: Welche Methode ist effizienter bei der Behandlung von Dehnungsstreifen: Laser oder Microneedling? Antwort: Beide Methoden waren gleich effizient. Mit dem Microneedling erholten sich die Patientinnen allerdings schneller von den Nebenwirkungen. Bedeutung: Das Microneedling stellt eine gute Alternative zur Laserbehandlung dar. Einschränkungen: Klinische Studien mit einer größeren Probandenzahl sind nötig, um die Ergebnisse zu verzifizieren. |