Erschienen in:
01.11.2011 | Leitthema
Neue Antithrombotika
Wirkprinzip, Monitoring und Blutungsmanagement
verfasst von:
Dr. K. Heidinger, B. Kemkes-Matthes
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Vitamin-K-Antagonisten und Heparine sind seit Jahrzehnten Mittel der Wahl zur Gerinnungshemmung. Trotz ihrer guten Wirksamkeit ist ihr Einsatz mit Limitationen verbunden, was zur Entwicklung neuer Substanzen geführt hat. Diese hemmen direkt und spezifisch entweder Thrombin oder Faktor Xa. Vielversprechend sind die orale Applikation und die fixe Dosis ohne notwendige Laborüberwachung. Zugelassen sind der Thrombininhibitor Dabigatranetexilat und die Faktor-Xa-Inhibitoren Rivaroxaban und Apixaban zur postoperativen Thromboseprophylaxe nach Hüft- und Kniegelenkersatz. Dabigatranetexilat ist seit August 2011 zur Antikoagulation bei Vorhofflimmern zugelassen, Rivaroxaban wird in den nächsten Monaten folgen. Zulassungen für weitere Indikationen wie z. B. Therapie und Sekundärprophylaxe vernöser Thromboembolien sind in Planung. Im Umgang mit diesen neuen oralen Antikoagulanzien ist das Wissen um deren Pharmakokinetik und -dynamik wichtig. Sie beeinflussen die Gerinnungsdiagnostik und erschweren deren Interpretation. Gleichzeitig gibt es gegenwärtig keinen etablierten Gerinnungstest, um die Antikoagulation im Fall von Blutungen zu überwachen. Spezifische Antidots für die neuen oralen Antikoagulanzien stehen noch nicht zur Verfügung.