Erschienen in:
01.04.2013 | Originalien
Polytraumaversorgung in Deutschland
Klinikabhängige Unterschiede in der Ressourcenvorhaltung und bei diagnostischen Konzepten
verfasst von:
Dr. J. Bayer, G. Pache, T. O. Hammer, J. Zwingmann, N. P. Südkamp, P. C. Strohm
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel dieser Untersuchung war die Erhebung der radiologischen Diagnostik polytraumatisierter Patienten in deutschen unfallchirurgischen Kliniken und der dort vorgehaltenen diagnostisch-radiologischen Möglichkeiten.
Material und Methoden
Im Oktober 2007 wurde an jede im Register der DGU (Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie) aufgeführten unfallchirurgischen Klinik in Deutschland ein Fragebogen versendet. Ausgewertet wurden Rückmeldungen bis einschließlich Januar 2008.
Ergebnisse
Zur statistischen Auswertung gelangten 54,71% der versendeten Bögen. Davon waren 35,9% Kliniken der Grund- und Regel-, 41,02% der Schwerpunkt- und 23,08% der Maximalversorgung. Mit zunehmender Versorgungsstufe der Kliniken erfolgte signifikant häufiger die Befundung der Computertomographie (CT) während 24 h täglich durch einen Radiologen (p = 0,0014) und waren die Computertomographen zeitlich näher am Schockraum lokalisiert (p < 0,0001).
Die Rate an Ganzkörper-CT unterschied sich dabei in den verschiedenen Versorgungsstufen signifikant: Grund- und Regelversorgung 44%, Schwerpunktversorgung 67% und Maximalversorgung 84% (p < 0,05).
Schlussfolgerung
In Deutschland bestehen weder im Vergleich der Kliniken einer Versorgungsstufe untereinander, noch im Vergleich zwischen den einzelnen Versorgungsstufen standardisierte Strukturen zur radiologischen Diagnostik eines polytraumatisierten/schwerverletzten Patienten.