Präklinisches Management der akzidentellen Methadonintoxikation bei einem 4-jährigen Mädchen

Wir berichten über das präklinische Management bei einem 4-jährigen Mädchen, das nach akzidenteller Einnahme von Methadon in komatösem und respiratorisch insuffizientem Zustand aufgefunden wird. Im Rahmen der Notfallversorgung unterbleibt die Antagonisierung mit Naloxon zugunsten der Atemwegssicherung durch endotracheale Intubation. Zwölf Stunden später kann das Kleinkind in der Klinik extubiert werden. Nach 3 Tagen wird das Mädchen neurologisch völlig unauffällig entlassen. Die Autoren versuchen, einen Algorithmus zum präklinischen Management der Opioidintoxikation unter Berücksichtigung der Literatur und eigener Erfahrungen zu erstellen. Insbesondere bei schwerem Verlauf erscheint die endotracheale Intubation der Antagonisierung mit Naloxon überlegen. Nur so kann eine rasche Oxygenierung bei adäquatem Aspirationsschutz—unter gleichzeitiger Meidung potenzieller Nebenwirkungen des Naloxons—gewährleistet werden. Bei Verdacht auf eine Opioidingestion ohne Zeichen der Intoxikation wird ein restriktiver und kritischer Einsatz des Opioidantagonisten Naloxon empfohlen.